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Studium

Hochschule Coburg: Erste Absolvent*innen im neuen Studiengang

Master „Additive Manufacturing and Lightweight Design“

© Hochschule Coburg

An der Hochschule Coburg gibt es seit 2022 den innovativen Studiengang „Additive Manufacturing and Lightweight Design“ – zu Deutsch etwa: „3D-Druck und Leichtbau.“ Hier wird die Zukunft der industriellen Fertigung entwickelt. Damit bietet die Hochschule einen deutschlandweit einzigartigen Studienschwerpunkt und setzt auch international Maßstäbe. Nun arbeiten die ersten Studierenden an ihren Abschlüssen – und wir werfen einen Blick auf diese Erfolgsgeschichte.

 

(ps) Dem 3D-Druck gehört die Zukunft – mit keiner anderen Technologie kann so einfach und gleichzeitig so komplex und präzise geplant und konstruiert werden. An der Hochschule Coburg wird diese Zukunftstechnologie speziell mit dem Thema Leichtbau verbunden. Damit liegt der Focus auf ressourcenschonenden, effizient umsetzbaren Designs für Industrieprodukte aller Art. Vom paßgenauen Brillengestell über Medizinprodukte wie Prothesen und Orthesen bis hin zu besonders leicht konstruierten Autos sind die Möglichkeiten praktisch unbegrenzt.

Ressourcenschonende Prozesse und Produkte

Additive Fertigung und Leichtbau bieten jedoch nicht nur eine Vielfalt der Möglichkeiten, sondern auch neue Perspektiven für die Industrie der Zukunft. Das werkzeuglose Fertigungsverfahren, das mit Leichtigkeit kühne Konstruktionen ermöglicht, eröffnet auch Optionen für besonders ressourcenschonende Produktionsprozesse und Produkte. Der Studiengang befasst sich also mit nachhaltigen Technologien, die neue Chancen für die Zukunft bieten.

Entsprechend groß ist auch die Nachfrage aus der Industrie. Und das nicht ohne Grund, wie Studiengangsleiter Prof. Markus Stark im Interview mit dem IfT erläutert: „Ein wichtiger Weg, Produkte und Prozesse nachhaltiger zu gestalten ist, die Produkte und Betriebsmittel leichter zu gestalten und bei deren Produktion weniger Material, weniger Ressourcen einzusetzen. Überall wo sich Komponenten oder Systeme bewegen, sei es in der Mobilität z. B. beim Automobil, oder auch in der Fertigung, z. B. ein Greifersystem an einem Roboter: je weniger Masse bewegt bzw. beschleunigt werden muss, um so geringer ist der Energieverbrauch.“

Dieses Leichtbau-Design bildet einen Schwerpunkt des Studiengangs. „Zur Fertigung dieser Leichtbaukomponenten kommt, aufgrund der Geometriefreiheit, oft der 3D-Druck zum Einsatz, das zweite Schwerpunktthema unseres Masters. Mit diesem streben wir also an, unsere Studierenden zu befähigen, zukunftsfähige, nachhaltige Produkte und Prozesse zu planen, zu entwickeln und zu fertigen bzw. umzusetzen“, so Prof. Stark. Das Thema Nachhaltigkeit ist also implizit wie explizit ein wichtiger Aspekt des Studiums: „Beispielhaft seien hier das Cradle-to-Cradle-Prinzip genannt, die Berechnung des CO2-Fußabdrucks und Konstruktionswerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch in die Bionik wird eingeführt, eine weiter Möglichkeit leichte Produkte zu gestalten, indem man geniale Entwicklungen aus der Natur auf die Technik überträgt.“

Selbstständige Praxis wird großgeschrieben

Der Studiengang ist dabei betont praxisorientiert. Jedes Semester hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt, der praktische Teil nimmt etwa 50 Prozent ein. Der Studiengangsbotschafter und Student der ersten Stunde Felix Haberkorn gibt einen Einblick: „Im Wintersemester wird grundsätzlich der Werkstoff „Metall“ behandelt. Einmal aus der Perspektive des Leichtbaus und einmal aus der der additiven Fertigung. Dabei gibt es verschiedene Projekte, die entweder aus der Industrie oder aus der Hochschule selbst kommen.“ Hier werden unterschiedlichste Bauteile selbstständig geplant und die Studierenden können am 3D-Drucker arbeiten, sie herstellen und die Ergebnisse prüfen. „Im Sommersemester beschäftigt man sich dann mit Kunststoff. Zum einen geht es wieder um den Leichtbau, vor allem um faserverstärkte Kunststoffe. Fast jeder kennt ja Carbon. Damit haben wir viel gearbeitet, Teile aus Carbon hergestellt und getestet. Zum Beispiel haben wir den neuen Sitz für das „Formula Student Team“ in Coburg [CAT-Racing, Anm. d. Red.] produziert, also den Sitz für das Rennauto, das sie jedes Jahr bauen.“

Eine Besonderheit ist die Kooperation mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunfttechnologien FADZ Lichtenfels – eine Schnittstelle von Forschung und Wirtschaft, die auch an der Entwicklung des Studienganges beteiligt war. „Hier können Anlagen, wie 3D-Drucker oder ein moderner, professioneller 3D-Scanner für die Lehre mitverwendet werden. Auch in Zukunft werden hier weiterhin moderne Technologien zielgerichtet mit der Industrie beschafft, die auch den Studiengang weiter bereichern werden“, so Prof. Stark.

Insbesondere der praktische Teil des Studienganges zeichnet sich damit durch eine gute Vernetzung in die Wirtschaft aus. Regelmäßig haben die Studierenden die Gelegenheit, auch an Projekten zu arbeiten, die von dort kommen – und damit nicht nur im Labor, sondern schon in der realen Wirtschaft tätig zu werden. „Wir waren bei über einem dutzend Unternehmen, und wir haben auch eine Exkursion nach Köln gemacht, um uns das große Unternehmen Covestro anzusehen“, berichtet Felix. „Ich fand es super cool, weil man einfach mal rauskommt und sich anschaut, wo und wie gearbeitet wird.“ Auf die Frage, was ihm im Studium am meisten begeisterte ist seine erste Antwort: „Das ist schwer zu beantworten, es war alles interessant!“

Studienaufbau und Zugangsvoraussetzungen

Der Masterstudiengang „Additive Manufacturing and Lightweight Design“ dauert insgesamt drei Semester. In den ersten beiden Semestern werden vier Module bearbeitet in denen es um Leichtbau und Gestaltung, bzw. Additive Fertigung von Metall und Kunststoff geht. Im dritten Semester ist die Anfertigung der Masterarbeit vorgesehen.

Zugangsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Bachelor-Studium mit thematischem Zugang zu diesem Bereich. An der HS Coburg wäre das beispielsweise Maschinenbau oder Automobiltechnologie. Aber auch Studierende anderer Bereiche, wie Physik, Informatik, Mechatronik, Materialwissenschaften, Design uvm. können sich bewerben. Grundsätzlich sei die Hochschule hier offen, betont Prof. Stark. „Ganz wichtig ist jedoch, dass man an der Entwicklung zukunftsfähiger Produkte und Prozesse großes Interesse hat und hier auch tiefer einsteigen will.“

Weitere Informationen:

Alle wichtigen Informationen zu Bewerbung und Studium an der HS Coburg findet ihr hier: www.hs-coburg.de/studium/master/technik-informatik/master-additive-manufacturing-and-lightweight-design.html

Ein Kurzportrait der Hochschule mit Kontaktadresse zur Studienberatung findet ihr hier in unserer Suchbörse.
Alles weitere, wie auch alle Bachelor- und Masterstudiengänge, findet sich auf www.hs-coburg.de

Am Bachelor an der HS Coburg interessiert?

Die Bachelor-Studiengänge der Hochschule Coburg könnt ihr an den Schnuppertagen am 03./04. April vor Ort oder online kennen lernen! Weiter Infos auf: www.hs-coburg.de/schnuppern.html

 

Das ganze Interview mit dem Studiengangsleiter Prof. Markus Stark gibt es hier.

Das ganze Interview mit dem Studenten Felix Haberkorn über den Studiengang gibt es hier.

 

07.03.2024

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