Die Geisteswissenschaften sind ein breites Feld: von Kunst oder Musik über Ethnologie bis zu den Sprach- und Literaturwissenschaften ist für praktisch jede*n etwas dabei. Wir können dir viel darüber erzählen, aber was die Studierenden so begeistert hat, dass sie in die Geisteswissenschaften eingestiegen sind, das erzählen sie dir am besten selbst. Wir haben gefragt: Warum studierst du Geisteswissenschaften?
Jonathan, 1. Semester, Universität Hamburg, B.A. „Historische Musikwissenschaften“:
„Ich habe mich für ein geisteswissenschaftliches Studium der historischen Musikwissenschaften hier in Hamburg entschieden, weil es praktisch perfekt auf meine Interessen passt. In meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit klassischer Musik (praktizierend und theoretisch) und bin großer Fan des Geschichtspodcasts „Geschichten aus der Geschichte“. In der Schule lagen mir schon geisteswissenschaftliche Fächer mit abstrakteren Fragestellungen deutlich mehr als die „logischen“ Fächer. Jetzt freue ich mich auf ein sehr freies Studium, bei dem zwar viele Hausarbeiten warten, das aber auch ein hohes Maß an Freiheit und individuellen Vertiefungsmöglichkeiten bietet.“
Miriam, Studentin, University of Cambridge, B.A. „Philosophie“:
„Kurz gesagt: um unsere immer komplexer werdende Welt zu verstehen und somit eine Grundlage zu haben, sie aktiv mitgestalten zu können. Weil die Geisteswissenschaften mich auffordern, genauer hinzusehen, mich nicht mit oberflächlichen Erklärungen zufrieden zu geben, sondern diese stattdessen zu hinterfragen. So lerne ich nicht nur, gesellschaftliche Zusammenhänge zu begreifen, sondern auch, mich selber als Individuum, das in diesem gesellschaftlichem Kontext existiert, besser zu verstehen.“
Sally, Absolventin, HafenCity Universität Hamburg, B.A. „Kultur der Metropole“ und Bauhaus-Universität Weimar, M.Sc. „Urbanistik“:
„Ich habe Geisteswissenschaften studiert, weil mich gesellschaftliche und politische Themen interessieren. Geisteswissenschaften fördern kritisches Denken und die Fähigkeit, komplexe soziale Phänomene und Ungleichheiten zu analysieren. Damit sind sie demokratiefördernd und gerade in Zeiten des allgemeinen Rechtsrucks absolut systemrelevant!“
Merle, Absolventin, HafenCity Universität Hamburg, B.A. „Kultur der Metropole“:
„In Bezug auf soziale Gefüge, menschlichem Handeln, Urbanität und menschlichen Phänomenen habe ich mich oft gefragt "Wieso, Weshalb, Warum?". Diese Fragen werden in der Geisteswissenschaft thematisiert und diskutiert. Du lernst einen kritischen Blick auf dein Umfeld zu werfen sowie es wissenschaftlich zu erforschen und ebendiese Fragen zu beantworten.“
Übrigens: auch wenn Geisteswissenschaften nach „Abitur machen und dann studieren“ klingt, ist das keineswegs der Fall! Auch der Chef des IfT, auf dessen Internetseite du gerade bist, hat Geisteswissenschaften studiert. Seine erste Ausbildung führte ihn allerdings zum Betonbauer. Das Leben ist halt nicht gradlinig. Roderich sagt über sein Studium: „Studienfächer wie Politik und Geschichte regen dazu an, der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft auf den Grund zu gehen. Das hat mich als junger Mensch gereizt. Heute nützt dieses Wissen bei der Steuerung des Unternehmens.“