(ps) Wie die Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. mitteilt, sind die Studierendenzahlen 2023 nach mehreren Jahren des Rückgangs um 1,4 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 8.248 Studienanfänger*innen verzeichnet. Das ist zwar noch immer eine vergleichsweise niedrige Zahl, nachdem es zwischen 2011 und 2018 jährlich deutlich über 10.000 Anfänger*innen gab. Dennoch wurde damit der Negativtrend endlich beendet.
Der Teilbereich Chemie/Wirtschaftschemie stellt dabei traditionell die größte Gruppe: hier haben 5.024 Personen ein Studium aufgenommen. Im Bereich Biochemie und Life Sciences waren es 1.680, im Bereich Lebensmittelchemie 307. An den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) nahmen 1.237 Personen ein Chemiestudium auf.
Universitäten mit hoher Masterquote
In der Studienkarriere gibt es deutliche Unterschiede zwischen HAW und Universität. Während an den Universitäten 97 Prozent der Bachelorabsolvent*innen ein Masterstudium aufnahmen, waren es an den HAW lediglich 75 Prozent. Ebenfalls hoch ist die Promotionsquote: 83 Prozent der Masterabsolvent*innen an Universitäten promovierten auch. Hier habe sich nach Angaben der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. allerdings die Quote verringert. So lag das langjährige Mittel bei etwa 90 Prozent, seit einigen Jahren hat es sich jedoch auf den neuen Wert eingependelt.
Sehr gute Berufsaussichten
Unverändert gut sind die Berufsaussichten der Chemiker*innen. Laut Bundesagentur für Arbeit gebe es lediglich eine „geringe studienfachspezifische Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent“ unter den Chemiker*innen. Zu den beliebtesten Arbeitgeber*innen gehören Betriebe aus der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Allerdings: „Chemiker sind nicht nur für Chemieunternehmen interessant, sondern für viele weitere Wirtschaftszweige wie Automobil oder Elektronik. Sie werden dort zum Beispiel in der Materialforschung eingesetzt“, erläutert auf Abi.de Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer Wissenschaft, Technik und Umwelt beim Verband der Chemischen Industrie. Auch im Bereich der Treibhausgasneutralität der Industrie seien Chemiker*innen gefragt, sowie bei Umwelt- und Überwachungsbehörden.
Auch für die Zukunft sehen den Berufsaussichten sehr gut aus, denn eine Wirtschaft ohne Chemiker*innen ist schlechterdings undenkbar. Um herauszufinden, in welchem Bereich du am meisten Spaß hast, ist es sehr ratsam, zuvor Praktika zu machen – das kannst du auch schon als Schüler*in!
Quellen:
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.: PM 02.07.2024: idw-online.de/de/news836289
Chemie.de: „Statistik der Chemiestudiengänge: Weniger Anfänger, mehr Abschlüsse“ (2023): www.chemie.de/news/1180998/statistik-der-chemiestudiengaenge-weniger-anfaenger-mehr-abschluesse.html
Abi.de: „Die Chemie muss stimmen“: abi.de/studium/berufspraxis/naturwissenschaften/die-chemie-muss-stimmen
Bundesagentur für Arbeit: Blickpunkt Arbeitsmarkt: Akademikerinnen und Akademiker / Juni 2024
Kapitel 2.3: statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Berufe/AkademikerInnen/Berufsgruppen/Generische-Publikationen/2-3-Naturwissenschaften.pdf
02.07.2024