vocatium magazin

Engagement und Ehrenamt

Zum Tag des Ehrenamts 2024

Glück verteilen und glücklich werden

Freiwillige Feuerwehrfrau in Einsatzkleidung. Bild von Freepik.

Ehrenamt und Freiwilligenarbeit lohnt sich – nicht nur für jene, die von der Hilfe profitieren, sondern auch für jene, die die Hilfe leisten. Eine klare Win-Win-Situation!


„Wir bestreiten unseren Lebensunterhalt mit dem, was wir verdienen, doch wir gestalten unser Leben durch das, was wir geben.“ 

– Winston Churchill


(ps) Ehrenamtliches Engagement ist eine der Säulen unserer Gesellschaft. Es zeitigt positive Effekte für Gesellschaft und Kultur, für die Wirtschaft und nicht zuletzt für jene, die dieses Engagement ausüben. Und da ehrenamtliche Tätigkeiten in praktisch allen Bereichen angeboten werden, vom Tierschutz über Jugendarbeit bis zur Denkmalpflege, gibt es auch keine Ausreden – es ist für jede*n was dabei!

Ehrenamt macht glücklich!
 

Es ist eine inzwischen gut erforschte Tatsache, dass ehrenamtliches Engagement glücklich macht. Schon 2015 hat die OECD in der Studie „How's Life?“ festgestellt, dass Freiwillige „höhere Levels an Lebenszufriedenheit und positive Stimmungen“ aufzeigen, als jene, die nicht ehrenamtlich tätig sind. Auch der renommierte Volkswirt und Glücksforscher Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel von der TH Nürnberg sieht dies so und ergänzt im Interview mit der Zeitschrift „Brandwacht“: „Ein Ehrenamt schafft Sinn, wirkt Stress in Zeiten persönlicher Krisen entgegen, ermöglicht soziale Interaktionen, liefert soziale Unterstützung und erhöht das Selbstvertrauen, weil man sich als selbstwirksam erlebt.“ Verschiedene Studien weisen zudem darauf hin, dass solches Engagement auch das individuelle Streßlevel senkt und dass die Engagierten seltener unter Depressionen leiden.

Ehrenamt hilft der Karriere!
 

Das freiwillige Engagement bietet eine Reihe von Karrierevorteilen. Zunächst eröffnet es die Möglichkeit, in viele Berufe und Branchen sozusagen ungezwungen hineinzuschnuppern – insbesondere in den sozialen Berufen wie der Pflege, Kindererziehung und Jugendarbeit, aber auch in vielen anderen Bereichen. Eine von der EU-Kommission beauftragte Studie kommt ferner zu dem Ergebnis, dass ein Ehrenamt „jungen Menschen die Gelegenheit [gibt], Erfahrung in potenziellen Berufen zu sammeln, sodass sie eine fundierte Entscheidung über ihren weiteren Ausbildungsweg treffen können.“

Dieses Engagement macht sich außerdem – selbst dann, wenn es nicht zu einem Beruf in der gleichen Branche führt – auch auf dem Lebenslauf für Bewerbungen sehr gut. Sowohl die EU-Studie, als die OECD haben festgestellt, dass Freiwillige sich „Fähigkeiten und Wissen aneignen, die ihre Karrierelaufbahn und Beschäftigungsaussichten verbessern“, so die OECD.

Ehrenamt stärkt die Gesellschaft!
 

„Die Freiwilligentätigkeit führt zur direkten Beteiligung von Bürgern an der örtlichen Entwicklung und spielt damit eine wichtige Rolle bei der Förderung der Zivilgesellschaft und der Demokratie“, heißt es in der EU-Studie. Und auch dies wird vielfältig von der Forschung bestätigt. Prof. Ruckriegel sagt, Ehrenamtliche „handeln für das Wohl der Gesellschaft, das über den Einzelnen hinausgeht.“ Es ermöglicht also, selbst aktiv zu werden, an der sozialen Umwelt teilzunehmen und die Gesellschaft mitzugestalten. Sei es im Sportverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder bei was auch immer das Herz begehrt.

Damit stärken die Ehrenamtlichen übrigens nicht nur die Gesellschaft, sondern auch ihren Platz in derselben. Jüngst hat eine Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) aufgezeigt: „Personen, die ein Ehrenamt ausüben, fühlen sich weniger sozial ausgeschlossen als Personen, die nicht ehrenamtlich tätig sind.“ Dies sei auch eine Chance für junge Menschen, die nach der Schule für Ausbildung oder Studium die Stadt wechseln, so Diplom-Psychologe Martin Lotz von der Heilsarmee Deutschland.

Ehrenamt auch für dich!
 

Nach all diesen positiven Effekten – eine Liste, die ohne Mühe noch erweitert werden könnte –, gibt es doch eigentlich keinen Grund mehr, nicht auch selber tätig zu werden, oder?

Weitere Informationen finden sich überall im Netz, auf den Seiten der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt und auf den Seiten des Bundesinnenministeriums.

Und auch in unserer Suchbörse findest du viele Anbieter für Ehrenamt und Freiwillige Jahre!

 

 

Quellen:

Brandwacht: „Macht Ehrenamt glücklich?“, Interview mit Prof. Dr. Karlheinz
Ruckriegel, Ausgabe 5/2020; online: www.brandwacht.bayern.de/mam/archiv/beitraege_pdf/bw_5_2020_s180_181_interview_ehrenamt.pdf

Deutsches Zentrum für Altersfragen: „Ehrenamtliches Engagement und soziale Exklusion in der zweiten Lebenshälfte – fühlen sich ehrenamtlich Engagierte seltener sozial ausgeschlossen?“, o.A., 30.10.2024; online: www.dza.de/detailansicht/engagement-und-soziale-exklusion

Europäische Kommission: „Freiwilligentätigkeit in der EU“; online: ec.europa.eu/citizenship/pdf/executive_summary_volunteering_de.pdf

Heilsarmee Deutschland: „Internationaler Tag des Ehrenamts, 5. Dezember: Macht ein Ehrenamt glücklich?“, PM vom 04.12.2024; online: www.presseportal.de/pm/127759/5923089

OECD (2015): „The value of giving: Volunteering and well-being“, in How's Life? 2015: Measuring Well-being“, OECD Publishing, Paris; online: https://doi.org/10.1787/how_life-2015-9-en
Übersetzung der Zitate: (ps)

 

 

05.12.2024

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