(ps) Langeweile gehört hier nicht zum Jobprofil – "Jeder Tag ist anders", bestätigt auch Nis Burchard, Azubi bei Hapag-Lloyd, im "Hamburger Abendblatt". Dabei ist es ein Beruf, der durchaus fordernd ist: Im Maschinenraum ist es heiß, laut, und Technik wie auch Werkzeuge sind an die Schiffsgröße angepasst, also: groß und schwer. Es sei "Muskelkraft gefragt", berichtet Nis. Neben Wartung, Reparatur und Instandhaltung der Maschinen sind Schiffsmechaniker*innen aber auch an Deck und auf der Brücke gefragt – von der Positionsbestimmung auf See bis zum Steuern des Schiffes übernehmen sie zahlreiche Aufgaben an Bord – die Allround-Talente der Schifffahrt.
Besonders reizvoll sind dabei natürlich die fernen Destinationen, die viele Hochseereedereien ansteuern. "Um die ganze Welt zu fahren, das ist schon toll", findet Nis. Die Branche selbst ist, gewissermaßen naturgemäß, sehr international aufgestellt und es bieten sich meist schon während der Ausbildung Gelegenheiten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Dabei geht es aber nicht immer um mehrmonatige Reisen auf hoher See. Beispielsweise die Fährreederei FRS in Flensburg unterhält Gesellschaften in Südspanien, Portugal oder den USA, die entsprechend mit Auslandsaufenthalten verbunden sind. Aber sie betreibt auch Fähren nach Sylt, Rügen oder Helgoland. Auch Schiffsmechaniker*innen können also, entgegen dem Klischee, zuhause in Deutschland geregelte Leben führen.
Auf hoher See, bei den längeren Fahrten, findet die Arbeit an Bord als Schichtdienst statt. Dabei trifft man auf internationale Kulturen – egal, ob auf einem Tanker oder einem Forschungsschiff. Englisch ist da die gängige Kommunikationssprache und - wie öfters zu hören ist - Karaoke gehört derzeit zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Daneben darf man natürlich den "Landgang", die Freizeit am Zielhafen, nicht vergessen. Auch die Ausbildungsvergütung kann sich sehen lassen, sie beginnt bereits im ersten Lehrjahr bei durchschnittlich über 1.000 Euro. Die im Regelfall dreijährige duale Ausbildung setzt keinen speziellen Schulabschluss voraus. Ein sehr guter Hauptschulabschluss wird aber empfohlen, sowie Fähigkeiten in Mathematik, Physik, Technik und Englisch. Arbeit gibt es überall bei einer der über 300 Reedereien in der Republik. Auch staatliche Stellen bilden aus und stellen ein, etwa die Bundeswehr, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) oder das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Es lohnt sich also, gut zu recherchieren!
Weitere Informationen:
Allgemeine Informationen hat die Bundesagentur für Arbeit im Berufe-Net zusammengestellt.
Die Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt e.V. hat auf ihrem Info-Portal alle wichtigen Fakten versammelt: https://www.machmeer.de/ausbildung/schiffsmechaniker-ausbildung
Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse.
Quellen:
Hamburger Abendblatt: "An Bord wird es nie langweilig": https://themenwelten.abendblatt.de/hapag-lloyd-hamburg-schiffsmechaniker-ausbildungsschiff-170409
FRS GmbH & Co. KG: "Werde Teil der FRS-Familie": https://www.frs.world/de/karriere/jobs
25.04.2022, bearbeitet: 04.01.2024