(ps) Der Beruf des Medizinischen Technologen bzw. der Medizinischen Technologin (MT) spielt eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen, sie sind unverzichtbare Fachkräfte. Weite Teile der medizinischen Diagnostik ruhen auf ihrer Arbeit: angefangen bei der Blutanalyse im Labor über die Durchführung von CT- oder MRT-Scans bis hin zur Funktionsdiagnostik von z.B. Nerven oder dem Herz-Kreislauf-System – medizinische Technolog*innen sind überall zu finden, wo es um die Arbeit mit den komplexen medizinischen Geräten und Technologien geht.
Die erst 2023 grundlegend modernisierte Ausbildung löst den vielleicht noch vom Namen her bekannten Beruf des medizinisch-technischen Assistenten (MTA) ab. Die neuen MT’s können sich für eine von vier Fachrichtungen in der Ausbildung entscheiden:
Vielfältige Möglichkeiten
Wer ins Krankenhaus kommt muss fast immer einen Stich ertragen: die Nadel zum Blutabnehmen – das kennt jede*r. Aber was damit dann eigentlich passiert, ist weniger bekannt. Das ist die Aufgabe der MT’s im Fachbereich Laboratoriumsanalytik. Hier geht es, wie der Name schon sagt, um Analysen im Labor: Blut, aber auch Gewebeproben und diverse Abscheidungen der Patient*innen, Viren, Bakterien usw. werden dort vor- und aufbereitet und dann mithilfe modernster Technologien getestet und untersucht. Dieser Beruf im Bereich der klinischen Chemie bietet ein breites Spektrum an Arbeitsfeldern und kann je nach Krankenhaus bzw. Labor auch hochspezialisiert sein.
MT’s im Bereich der Funktionsdiagnostik arbeiten direkt mit den Patient*innen: sie sind mit der Durchführung und Auswertung diagnostischer Verfahren befasst, die vor allem der Untersuchung der Funktionen von Organen und Systemen im Körper dienen. Die Hauptbereiche betreffen Lunge, Nerven, Herz-Kreislauf-System und Ohren (wo ja beispielsweise auch der Gleichgewichtssinn sitzt). Auch hier werden modernste Technologien eingesetzt um Untersuchen wie Elektrokardiografie (EKG) und Elektroenzephalografie (EEG), Spirometrie (Lungenfunktionsdiagnostik) oder auch Ultraschall durchzuführen. Damit tragen sie zur Früherkennung und Prävention, aber auch zur Therapie verschiedenster Krankheiten bei.
Die Radiologie ist vermutlich der bekannteste Einsatzbereich der MT’s, in dem auch technologisch in den letzten Jahrzehnten viel passiert ist. Jede*r kennt natürlich die Röntgenapparate, mit denen z.B. Knochenbrüche dargestellt werden können. Im Bereich der Diagnostik kommen aber immer häufiger auch Computertomographen und Magnetresonanztomographen zum Einsatz, mit denen auch so feines Gewebe wie das Gehirn dargestellt und analysiert werden können. Daneben sind die MTR’s auch in der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin, wo radioaktive Substanzen etwa zur Krebsbehandlung zum Einsatz kommen.
Abschließend gibt es auch den Fachbereich der Veterinärmedizin, wo es sowohl um das Tierwohl selbst gehen kann, als auch um die Analyse von tierischen Lebensmitteln.
Die Ausbildung
Die duale Ausbildung dauert in allen Fachbereichen im Regelfall drei Jahre und setzt in der Regel mindestens einen guten mittleren Schulabschluß (Realschule) oder einen Hauptschulabschluß mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung im medizinischen Bereich (z.B.: Pflege) voraus. Als Ausbildung im MINT-Bereich sind Kenntnisse in den Bereichen Physik, Chemie, Mathematik und Biologie sowie ein gutes technisches Verständnis wichtig. Welches dieser Fächer dann eine zentrale Rolle spielt, hängt dann auch von der jeweiligen Fachrichtung ab – so ist für Radiologietechnolog*innen Physik natürlich wichtiger als Biologie usw.
Die Ausbildungsvergütung kann sich durchaus sehen lassen und beginnt i.d.R. bei gut 1.200 Euro im ersten Lehrjahr. Die Einstiegsgehälter liegen um die 3.000 Euro, der Durchschnittsverdienst liegt laut Bundesagentur für Arbeit bei etwa 3.800 Euro.
Klassische Arbeitsorte sind praktisch immer Krankenhäuser und Labore, teilweise aber auch große Arztpraxen oder spezialisierte Fachkliniken.
Darüber hinaus bieten alle Fachbereiche eine umfangreiche Zahl an Weiterbildungen an.
Der Beruf des Medizinischen Technologen zeigt sich als vielseitiger und zukunftssicherer Beruf, der eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung spielt. Er erfordert fundiertes technisches Wissen und medizinische Fachkenntnisse. Durch die stetige Weiterentwicklung der Medizintechnologie bietet der Beruf hervorragende Möglichkeiten für spezialisierte Fachkräfte und bietet beste Zukunftsaussichten für deine Karriere!
Weiterführende Informationen:
Zu den vier Schwerpunkten finden sich im BerufeNet der Bundesagentur für Arbeit ausführliche Informationen.
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17.03.2025