vocatium magazin

Berufe im Porträt

Werkzeugmechaniker*in

Karriere in der Metallindustrie

Das Werkzeug fürs Werkzeug: Als Werkzeugmechaniker*in bist du für Werkzeugmaschinen und Teilefertigung in der Produktion verantwortlich. Ein unverzichtbarer Beruf in der Industrie und überall, wo es Werkzeuge braucht – vom Autobau bis zur Chirurgie.

 

(ps) Werkzeuge braucht man immer – zum Beispiel, wenn man 24 Bierflaschen in einer Kiste gleichzeitig öffnen möchte. Wie sich das Problem lösen lässt, hat Werkzeugmechaniker Sebastian Braun auf Youtube 2023 einem begeisterten Millionenpublikum demonstriert. Durchaus eine Präzisionsaufgabe: alle Abstände zwischen Werkzeug und Flasche bzw. Kronkorken müssen exakt stimmen, das Werkzeug muss alle Kronkorken im richtigen Winkel treffen, nichts darf verrutschen oder sich verziehen. Den Bierkasten-Flaschenöffner hat Sebastian in seiner Freizeit bei seinem Ausbildungsbetrieb, einem Werkzeughersteller, entworfen und selbst konstruiert – im Berufsalltag geht es allerdings (meistens) um weniger partytaugliche Werkzeuge, die aber nicht weniger spannend sind.

Vielfältige Einsatzbereiche

Werkzeugmechaniker*innen arbeiten sowohl in der Teilefertigung als auch in der Montage. Es wird gefräst, gestanzt, geformt, gepresst – praktisch alle Formen der Werkstoffbearbeitung kommen zum Einsatz – und je nach Betrieb ist die Aufgabe, diese Techniken zu nutzen, um Werkzeuge herzustellen, oder Werkzeuge herzustellen, die Werkzeuge herstellen. Ein großer Arbeitgeber ist die Automobilindustrie und natürlich die Werkzeughersteller selbst. Aber auch in Bereichen, die uns vielleicht nicht direkt in den Sinn kommen, werden Werkzeugmechaniker*innen gebraucht: etwa in der Chirurgie. Am Ende ist ein Skalpell, eine Pinzette oder ein Knochenmeißel auch nichts anderes als das Werkzeug der Chirurgie – dessen Herstellung höchste Präzision benötigt.

Ausbildung und Beruf bieten entsprechend vielfältige Möglichkeiten der Spezialisierung. In den verschiedenen Ausbildungsbetrieben können die Schwerpunkte Formentechnik, Instrumententechnik, Vorrichtungstechnik oder Stanztechnik gewählt werden. Dabei kommen auch modernste Mittel zum Einsatz: Als Werkzeugmechaniker*in arbeitest du je nach Betrieb etwa mit Lasertechnologie, 3D-Druckanlagen, Industrierobotern, verschiedenen IT-Systemen wie Echtzeitdatensystemen, Augmented Reality und vielem mehr. Das Arbeitsfeld der Werkzeugmechaniker*innen gehört zu den führenden Bereichen der industriellen Digitalisierung.

Die Ausbildung

Wer Werkzeugmechaniker*in werden möchte, macht dafür eine 3,5-jährige duale Ausbildung in der Industrie. Zu den Anforderungen zählen Fähigkeiten in Technik und Werken, Konzentrationsfähigkeit sowie genaues Arbeiten. Die Ausbildungsvergütung schwankt je nach Bundesland und liegt bei ca. 1.000 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Werkzeugmechaniker*innen stehen eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten offen, sowie der Meister und das Studium.

Weitere Informationen:

Allgemeine Informationen hat die Bundesagentur für Arbeit im Berufe-Net zusammengestellt:

Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse.


Quellen:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Berufsbilder/werkzeugmechaniker.html

https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/585859

https://www.ihk.de/erfurt/bildung/ausbildung/berufe-von-a-bis-z/werkzeugmechaniker-in-397216

https://www.youtube.com/watch?v=SytWh3Zwbic

https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/kleine-flaschen-einen-streich-2907640.html

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