(ps) „Steuern“ – das Wort löst im Alltag erstmal keine Begeisterungsstürme aus. Die Eltern meckern über die Steuern, die Wirtschaft würde auch lieber keine zahlen, und beim Sprichwort „Nichts ist so sicher wie der Tod und die Steuer“ kommen sie auch nicht gut weg. Aber! Was gerne vergessen wird: mit den Steuern finanzieren wir unsere ganze Lebenswelt. Fahrradwege und Straßen, Feuerwehr und Polizei, Kitas und Schulen, Berufsschulen und Unis, der öffentliche Nahverkehr und und und… Das meiste, was wir tagtäglich wie selbstverständlich nutzen, wird nicht privat, sondern von der öffentlichen Hand, also den Kommunen, den Ländern und dem Bund, finanziert – mit Steuergeldern. Steuern sind also wichtig für uns alle!
Weil das Steuersystem in Deutschland aber sehr kompliziert ist und natürlich auch niemand mehr Steuern zahlen möchte als nötig gibt es die Steuerfachangestellte*n. Diese arbeiten häufig bei Steuerberater*innen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder in Kanzleien.
Du bist ein Organisationstalent und kannst gut mit Zahlen umgehen? Dann bist du als Steuerfachangestellte*r perfekt aufgehoben! Hier bist du der*die erste Ansprechperson für die Kund*innen – von der Privatperson bis hin zu großen Unternehmen. Du kümmerst dich um steuerrechtliche Fragen, um Buchführung, Abrechnungen usw. Viele Unternehmen haben zudem Abteilungen für Buchhaltung und Rechnungswesen, auch dort werden Steuerfachangestellte immer gesucht. Es gibt also eine Vielzahl von Karrierechancen in praktisch allen Bereichen der Wirtschaft!
Die Ausbildung
Die duale Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre und setzt keinen spezifischen Schulabschluß voraus. Wichtig für Ausbildung und Beruf ist ein gutes Verständnis für Mathe, Organisationsfähigkeit und gute kommunikative Skills. Die Ausbildungsvergütung schwankt regional, ist aber im allgemeinen sehr gut und geht in der Regel bei gut 1.000 Euro schon im ersten Ausbildungsjahr los. Auch die Gehaltsaussichten schwanken je nach Region und Größe des Betriebes. Das Einstiegsgehalt liegt bei um die 2.000 Euro, in Ballungszentren mitunter auch deutlich mehr.
Aufstiegschancen und Karriereoptionen können sich sehen lassen: als Steuerfachangestellte*r kannst du bspw. eine Weiterbildung zum*zur Steuerfachwirt*in absolvieren oder z.B. bei der IHK eine Weiterbildung zum*zur „Geprüften Bilanzbuchhalter*in“ machen – und noch vieles mehr. Damit steigst du dann zum*zur leitenden Angestellten auf. Wenn du dir irgendwann überlegst, dass der Schritt zum*zur Steuerberater*in eigentlich was für dich wäre, geht das auch! Hierfür steigst du entweder ins Studium ein – das an Fern-Unis auch berufsbegleitend absolviert werden kann – oder du sammelst acht Jahre Berufserfahrung und legst eine Steuerberaterprüfung ab. Dann kannst du dich nämlich selbstständig machen und dein eigener Chef werden!
Weitere Informationen:
BerufeNet: Steuerfachangestellte*r: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7573
BiBB: Steuerfachangestellte*r: www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/steu22
Nähere Informationen bekommst du in deiner Region bei der zuständigen Steuerberaterkammer. Welche das ist, findest du hier bei der Bundessteuerberaterkammer heraus: https://www.bstbk.de/de/ueber-uns/steuerberaterkammern
Und in unserer Suchbörse findest du zahllose Ausbildungsbetriebe!
ZusätzlicheQuellen:
BerufeNet: Steuerfachangestellte*r: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7573
BiBB: Steuerfachangestellte*r: www.bibb.de/dienst/publikationen/de/18637
Bundessteuerberaterkammer: „Berufsbild Steuerberater“: www.bstbk.de/de/berufsbild-steuerberater/aus-und-fortbildung
Steuerazubi: „Steuerfachangestellte – Berufsbild, Gehalt und Chancen“: www.steuerazubi.de/steuerfachangestellte
14.11.2024