(ps) Sozialversicherungsfachangestellte*r – ein ziemlich langes Wort, länger als das Alphabet, mit einer Abkürzung zum Schmunzeln: SoFa. Doch auch wenn das erstmal nach chillen klingt: als SoFa übernimmst du eine wichtige Aufgabe mit großer Verantwortung. Sozialversicherungen betreffen alle wichtigen Grundversicherungen: Renten-, Kranken- und Unfallversicherungen, sowie zwei verschiedene Sozialversicherungen, die sich auch mit Fragen der Pflege befassen. Diese Versicherungen wurden im Kern schon zu Kaisers Zeiten in den 1880er Jahren eingeführt und sollten – damals wie heute – helfen, den sozialen Frieden zu sichern. Eine wichtiger Aufgabe gibt es kaum, oder?
Weil jede der unterschiedlichen Fachrichtungen ganz eigene Anforderungen stellen, steht für die Azubis während der Ausbildung eine Entscheidung an: wohin soll die Karriere führen? Das ist eine Frage der eigenen Interessen – alle Fachrichtungen sind als Beruf gleichermaßen sicher, als Tätigkeit gleichermaßen wichtig und bieten nicht zuletzt auch die gleichen Gehaltsaussichten. Der größte Unterschied für dich liegt letztlich darin, mit welcher Art von Kund*innen und Anliegen du dich befasst – also ob es um Pflege geht, um Krankenversicherungen usw.
Allgemein gilt, was Azubi Louis von der AOK berichtet: „Ein Sozialversicherungsfachangestellter kümmert sich um die Anliegen und Fragen der Versicherten. Wir versuchen den Menschen weiterzuhelfen und für sie da zu sein.“ Das sei es auch, was ihm an der Ausbildung am besten gefalle. Dazu gehört, die Versicherten zu beraten – sowohl über Leistungen und Leistungsansprüche, als auch über rechtliche Fragen und Finanzierungskonzepte. Daneben geht es um Fall- und Leistungsprüfungen und andere Verwaltungsaufgaben. Je nach eigener Vorliebe kannst du also in die Kundenberatung einsteigen oder dich eher im Hintergrund mit Verwaltungs- und Bearbeitungsfragen auseinandersetzen.
Die Ausbildung
Die duale Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre und setzt rechtlich keinen spezifischen Schulabschluß voraus. In der Praxis werden jedoch weit überwiegend Menschen mit gutem mittleren Bildungsabschluß oder Hochschulreife angenommen. Wichtig für Ausbildung und Beruf sind zwischenmenschliche Fähigkeiten, ein Verständnis für Zahlen und eine gute Organisationsfähigkeit.
Die Ausbildungsvergütung startet bei gut 1.200 Euro im ersten Ausbildungsjahr und steht damit sehr gut da. Auch die Gehaltsaussichten können sich sehen lassen: um die 3.500 Euro ist das Durchschnittsgehalt, bei über 5.000 Euro die höchsten Gehälter.
Mit der Ausbildung bieten sich viele Aufstiegschancen durch Fort- und Weiterbildungen. Für jeden Bereich gibt es passende Weiterbildungen zum *zur Fachwirt*in, teilweise auch mit Spezialisierung auf Management oder Betriebswirtschaft. So breit gefächert, wie die Ausbildung selbst, sind auch die Arbeitgeber*innen: sehr häufig im Bereich des öffentlichen Dienstes, bei Berufsgenossenschaften, aber auch in der Wirtschaft werden Fachkräfte gesucht und ausgebildet, die dann v.a. in den Personalabteilungen tätig werden.
Alles in allem also ein spannender, vielfältiger und verantwortungsvoller Beruf mit besten Zukunftsaussichten!
Weitere Informationen:
BerufeNet: Sozialversicherungsfachangestellte*r –
Fachrichtung Allgemeine Krankenversicherung: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7930
Fachrichtung knappschaftliche Sozialversicherung: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7936
Fachrichtung landwirtschaftliche Sozialversicherung: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7946
Fachrichtung gesetzliche Rentenversicherung: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7931
Fachrichtung gesetzliche Unfallversicherung: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/7932
Zusätzliche Quellen:
AOK Baden-Württemberg: PM 17.04.2024: „Verstärkung gesucht!“; online: www.aok.de/pp/bw/mittlerer-oberrhein/pm/verstaerkung-gesucht/
20.11.2024