vocatium magazin

Berufe im Porträt

Berufsziel: Bankkaufmann*kauffrau

Mit Schirm, Charme und Millionen

Sparschein mit Geld. Bild von freepik.

Bankkaufleute sind die stillen Helden der Finanzwelt – ohne sie liefe nichts. Sie kümmern sich um unsere Konten, Kredite, Baufinanzierung, Vorsorge und und und. Auch für die Großkunden der Wirtschaft sind sie unverzichtbar. Ein spannender Beruf mit großer Verantwortung!

 

(ps) Bankkaufleute – der Ursprung unserer modernen Zivilisation? Mit einem kleinen Augenzwinkern kann man das so behaupten: Archäolog*innen haben jüngst neue Erkenntnisse zur Keilschrift erlangt – der ersten Schrift der Menschheit – und stellen nun die Theorie auf, dass sich diese Schrift entwickelte, um Buchhaltung und Kontoführung zu dokumentieren. Und so könnte man argumentieren, dass es ohne Banker keine Schrift, und ohne Schrift keine Zivilisation im modernen Sinne gegeben hätte.


Auch heute noch bilden Banken und Sparkassen eine Säule unserer Kultur – Geld regiert bekanntlich die Welt und ein Leben ohne Konto ist praktisch kaum vorstellbar. Weil man mit Geld unwahrscheinlich viel machen kann, aber nicht jede*r gleich Finanzexperte werden möchte, gibt es die Bankkaufleute. Als Bankkaufmann*kauffrau sorgst du dafür, dass es mit den Finanzen deiner Kunden rund läuft. Da sind gute Kommunikationsskills gefragt und viel Fachwissen für die kompetente Beratung und Umsetzung der Kundenwünsche.
 

Große Verantwortung

Dabei gibt es zwei große Bereiche, in denen Bankkaufleute meistens aktiv sind: im Privat- und im Firmenkundengeschäft. Für Privatkunden bist du meist in den Filialen aktiv und setzt allerlei Serviceleistungen um: von der Kontoführung über Kreditberatung bis hin zur Baufinanzierung für das Eigenheim.


Auch Firmenkunden berätst du zu Finanzfragen, hier bist du aber auch oft mobil: Gerade bei großen Kunden kommt es häufiger vor, dass du Termine bei ihnen vor Ort wahrnimmst. „Als Firmenkunden-Betreuer trägt man Verantwortung für ziemlich hohe Summen, bei Krediten geht's schnell in den siebenstelligen Bereich. In diese Verantwortung wächst man aber im Lauf der Zeit rein, dafür wird man ja auch ausgebildet und kann bald gut damit umgehen“, sagt Azubi Florian dem BR über seine Arbeit mit Firmenkunden. Du bist also Quasi mit Schirm, Charme und Millionen (jedenfalls virtuell) unterwegs.


Der abwechslungsreiche Beruf biete viele Weiterbildungsmöglichkeiten und gute Karriereperspektiven. So gibt es Fortbildungen zum*zur Bankfachwirt*in, Fachwirt*in für Finanzberatung, für Versicherungen und manches mehr. Auch der Weg an die Börse und den Wertpapierhandel ist eine Option, ebenso der Einstieg in verwandte Berufszweige wie die Versicherungswirtschaft.


Wer sich speziell für die Sparkassen als Arbeitgeberin interessiert, Kundenberatung liebt und digital versiert ist, den erwartet dort die Ausbildung zum*zur „Digitalen Bankkaufmann*kauffrau“. Diesen Ansatz gibt es erst seit wenigen Jahren und ist spezifisch von den Sparkassen entwickelt worden. Hier lernst du natürlich alles, was Bankkaufleute in der Ausbildung lernen, hast aber einen zusätzlichen Schwerpunkt rund um die Fragen der „innovativen digitale Service- und Beratungsmethoden“, wie die Haspa mitteilt.
 

Die Ausbildung

Die duale Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre, kann aber auch auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Und die Ausbildungsvergütung kann sich sehen lassen: Meist geht es schon bei über 1.100 Euro im ersten Ausbildungsjahr los. Wichtig für Ausbildung und Beruf sind gute kommunikative Skills, ein Verständnis für Mathe, sowie die Fähigkeit, selbstständig und organisiert zu arbeiten.


Seit August 2020 gilt für Bankkaufleute eine neue Ausbildungsordnung. Großer Wert wurde dabei auf die Erweiterung der kommunikativen Lerninhalte gelegt, die für Kundenkontakt und -beratung von zentraler Bedeutung sind. Daneben hält auch die Digitalisierung nachdrücklich Einzug. Damit folgen die Verordnungen dem, was schon lange an der Tagesordnung ist: eine moderne und praxisorientierte Ausbildung.


Also lässt die Ausbildung keine Wünsche offen, um in die Welt der Finanzen einszusteigen! So schwärmt die Auszubildende Lena im Deutschlandfunk nachdrücklich: "Ich würde immer unterschreiben, dass es super interessant ist, dass es sich auf jeden Fall auch lohnt, das zu machen. Auf jeden Fall!"
 

Weitere Informationen:

BerufeNet: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/6755
BiBB: www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/006989
Und in unserer Suchbörse findest du zahllose Ausbildungsbetriebe!

Die Bewerbungen erfolgen meist dezentral bei Filialen mit Ausbildungsangeboten bzw. dem gewünschten Kreditinstitut.



ZusätzlicheQuellen:

BR: „Kein Job für Spießer“, o.A.; online: www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/ich-machs/im-bankkaufmann100.html
Deutschlandfunk: „Digitalisierung auf dem Vormarsch“, Friederike Müllender; online: www.deutschlandfunk.de/ausbildungsberuf-bankkaufmann-bankkauffrau-digitalisierung.680.de.html
Haspa: „Start 01.09.2025: Ausbildung digitaler Bankkaufmann (m/w/d)“, o.A.; online: https://www.sparkasse.de/jobboerse/jobangebot/start-01-09-2025-ausbildung-digitaler-bankkaufmann-m-w-d-hamburger-sparkasse-172912.html

 

25.02.2021 / Überarbeitet 15.11.2024

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