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Berufe im Porträt

Für Heilpädagogen ist kein Tag wie der andere

Heilerziehungspflege: ein Beruf mit Zukunft

Heilerziehungspflege

Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Außerdem muss ein einjähriges Anerkennungspraktikum absolviert werden. Die Absolventen haben dann auf dem Arbeitsmarkt viele Möglichkeiten.

Am Montag schon wissen, was am Freitag passieren wird? Einen solchen Beruf wollte Stefanie Arzt nie. Sondern einen, über den die 33-Jährige sagen kann: „Je-der Tag ist anders.“ Jeder Tag bringe neue Herausforderungen, neue Erkenntnisse. Stefanie Arzt ist Heilerziehungspflegerin im LVR-HPH-Wohnverbund am Thomas-von-Aquin-Weg in Duisburg. Ein Beruf, den sie ganz bewusst ausgewählt hat.

Am Anfang stand ein Praktikum, nicht in Duisburg, sondern in einem Wohnverbund des LVR-HPH-Netzes Niederrhein in Bedburg-Hauan. „Es hat mir dort von Anfang an gut gefallen.“ Als Praktikantin habe sie die Frauen und Männer aus dem Wohnverbund vor allem bei verschiedenen Freizeitaktivitäten begleitet. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, der offene Umgang miteinander, der abwechslungsreiche Tagesablauf und vieles mehr begeisterten die junge Frau. Die logische Folge: Sie begann eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin.

Zwei Jahre dauert die Ausbildung, dann kommt noch ein Jahr Anerkennungspraktikum dazu. Der wesentliche Unterschied zur herkömmlichen Pflegeausbildung: Künftige Heilerziehungspfleger lernen, wie sie Menschen mit Behinderung fördern und unterstützen können, pädagogisch, pflegerisch und in allen Belangen im Alltag, je nach Grad der Beeinträchtigung. Absolventen sind gesucht und haben auf dem Arbeitsmarkt viele Möglichkeiten. Sie können in Wohnverbünden arbeiten wie Stefanie Arzt, aber auch im betreuten Wohnen, in integrativen Kindertageseinrichtungen oder zum Beispiel in Schulen eingesetzt werden.

Keiner solle aber die Augen davor verschließen, dass dieser Beruf viel Einsatzbereitschaft verlange: Schicht-und Wochenenddienste und Feiertagsarbeit seien nur einige Stichworte. Natürlich ist die Theorie wichtig, sagt Stefanie Arzt, „aber wie man die Theorie mit der Praxis verbindet und die gelernten Methoden umsetzt, das habe ich erst richtig im Wohnverbund gelernt“. Weil jeder Mensch anders sei und andere Bedürfnisse habe. „Ich muss mich auf jeden einlassen können, muss ihn kennenlernen, bei denjenigen, sich vielleicht mündlich nicht äußern können, erfassen, welche Wünsche sie haben."

"Heilerziehungspflege, ergänzt Hildegard van Bebber, die Leiterin des LVR-HPH-Wohnverbundes Thomas-von-Aquin-Weg, sei eine spannende Aufgabe. "Mitarbeitende im Betreuungsdienst haben ein breit gefächertes Aufgabengebiet. Und neben den täglichen Aufgaben können Heilerziehungs- oder Altenpfleger auch zusätzlich eigene Themenschwerpunkte setzen.“ Stefanie Arzt hat sich genau wie ihre Wohnverbund-Kollegin Stephanie Zoschke weitergebildet, beide sind inzwischen Praxisanleiterinnen für Praktikanten, künftige Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger im Anerkennungsjahr und auch für neue Kolleginnen und Kollegen. Sie bilden ein engmaschiges Netz, um Anfängern den Start so leicht wie möglich zu machen.

Stefanie Arzt hatte selbst eine Praxisanleiterin während ihrer Ausbildung. Die positiven Erfahrungen, die sie damals gemacht hat, möchte sie heute weitergeben. Dabei legt sie Wert darauf, dass keiner der künftigen Kolleginnen und Kollegen ein Klon von ihr werden soll. „Jeder muss seinen eigenen Weg in diesem Beruf finden."

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