Studierendenzahlen
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Zahl der Studienanfänger*innen im Studienjahr 2023 – also Sommersemster ‘23 und Wintersemester ‘23/24 zusammengerechnet – um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Das sind in absoluten Zahlen insgesamt 481.500 Neu-Studierende und 7.800 mehr als 2022. Dies sei der zweite Anstieg in Folge, liege aber weiterhin unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Damals begannen 508.700 Menschen ein Studium, also knapp 5,4 Prozent mehr.
Während der Anstieg 2022 „alleine durch eine gewachsene Zahl ausländischer Studierender getragen wurde“, wie Destatis weiter mitteilt, ist im Jahr 2023 auch die Zahl der deutschen Studienanfänger*innen gestiegen. Diese lag um 1,9 Prozent höher als 2022, in absoluten Zahlen bei 305.900, im Jahr 2019 allerdings bei 383.300. Im Vergleich dazu gibt es 130.500 ausländische Studierende, womit deren Zahl um etwa 5.000 über dem Niveau von 2019 liegt.
Mit Blick auf die Fächergruppen zeigt sich ein sehr inhomogenes Bild. Mit 3 Prozent den höchsten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften, gefolgt von den Geisteswissenschaften mit 2,5 Prozent und den Ingenieurwissenschaften mit 2,3 Prozent. Dagegen gibt es bei den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften einen unterdurchschnittlichen Anstieg von 0,9 Prozent, im Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sogar nur 0,3 Prozent. Einen Rückgang um 0,6 Prozent gab es in der Fächergruppe Kunst und Kunstwissenschaft.
Auszubildendenzahlen
Bereits im vergangenen Dezember wurden die Zahlen der Auszubildenden veröffentlicht. Wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vermeldet, konnte man sich hier über einen Anstieg von 3 Prozent freuen. Bundesweit wurden damit 489.200 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Allerdings ist auch hier die Lücke zum Vor-Corona-Jahr 2019 noch groß: damals wurden 6,8 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Auch die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage stellt weiterhin ein Problem dar. So gab es 2023 etwa 10.000 Ausbildungsangebote mehr, als durch die Nachfrage abgedeckt werden könnte. „Allerdings“, wie das BIBB betont, „nahmen auch die Schwierigkeiten zu, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen.“ Insgesamt blieben „73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt, das sind 13,4 % des betrieblichen Angebots – ein neuer Höchstwert. Gleichzeitig hatten 63.700 junge Menschen zum Bilanzierungsstichtag 30. September 2023 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch weiterhin aufrecht. 11,5 % der Ausbildungsplatznachfrage blieb damit erfolglos.“
Auch im Ausbildungsbereich gibt es große Unterschiede je nach Beruf. Den größten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es in gastronomischen Berufen – die allerdings auch während der Corona-Jahre einen besonders großen Verlust hinnehmen mussten. Einen Anstieg um sagenhafte 166,7 Prozent gab es für die Ausbildung „Fachkraft Küche“, von 297 neuen Ausbildungsverträgen 2022 auf 792 Ausbildungsverträge 2023. Auch die Fachleute für Systemgastronomie werden wieder verstärkt nachgefragt, hier gab es einen Anstieg um 63,4 Prozent, bei den Fachkräften für Gastronomie um 39,5 Prozent. Ebenfalls zu den Gewinnern zählen zahlreiche Berufe aus dem Bereich der Mechanik, Mechatronik, Technik und Elektrik.
Quellen:
Destatis: PM Nr. 096 vom 13. März 2024: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_096_213.html
BIBB: Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2023 (13.12.2023): https://www.bibb.de/de/183855.php
(ps)
13.03.2024