(ps) "Kein Tag ist wie der andere", freut sich Tierpflegerin Renate Haider, die im Tiergarten Schönbrunn arbeitet, im Interview mit "Talkaccino". So sieht es auch Nina Brockmann vom Zoo Osnabrück: "Wir haben zwar eine gewisse Routine, die jeden Tag abgearbeitet werden muss – aber man weiß vorher nie, was einem alles dazwischen kommt. Wir arbeiten ja mit Lebewesen und die passen sich deiner Routine nicht an. Dadurch wird der Tag immer abwechslungsreich." Auch Pascal Witte hat als Zoo-Tierpfleger angefangen, ist dann aber in den Bereich "Tierheim und Tierpension" gewechselt, weil er sich gerne im Tierschutz engagieren wollte. "Die Leidenschaft mit Tieren zu arbeiten und für die Tiere etwas zu tun, war schon immer sehr groß", erzählt er der "Badischen Zeitung".
Diese Beispiele machen neben der Freude an der Tätigkeit auch den größten Unterschied zu den meisten anderen Berufen deutlich: das Arbeiten mit Lebewesen, mit Tieren. Hier geht man nicht ins Büro oder die Werkhalle, schaltet einen Computer oder eine Maschine an und arbeitet. Tierpfleger*innen arbeiten mit Lebewesen, die alle ihren eigenen Charakter haben, der respektiert werden muss. Als tägliche Begleitpersonen der Tiere tragen Tierpfleger*innen eine große Verantwortung und müssen jederzeit flexibel reagieren können. Im Tierheim spielt oft auch die medizinische Betreuung eine große Rolle, da viele Tiere krank und verwahrlost abgegeben werden.
Daneben gibt es aber auch die weniger glamourösen Arbeitsaufgaben: "Generell fange ich morgens an zu checken, wie es den Tieren geht, ob alle gesund und vollzählig sind. Danach mache ich die Ställe sauber und schneide das Futter. Das ist die tägliche Routine", sagt Nina Brockmann dem "Stern". Ähnlich geht es Pascal Witte im Tierheim: "Ich beginne damit die Katzenräume zu reinigen, weil die über Nacht einiges an Chaos verursachen. Die Katzentoiletten müssen gereinigt, die Räume müssen gewischt und gefegt, Wäsche muss ausgetauscht und auch gewaschen werden." Erst dann geht es um Fütterung, medizinische Versorgung und ähnliches.
Neben der Fachrichtung "Zoo" und "Tierheim und Tierpension" gibt es auch die Fachrichtung "Forschung und Klinik". Im Fachteil "Forschung" geht es um die Pflege und Züchtung von Versuchstieren in Forschungseinrichtungen. Dabei geht es heute hauptsächlich um notwendige medizinische Forschung mit strengen Tierschutzauflagen. Im Fachteil "Klinik" geht es um die Arbeit in Tierkliniken und Tierarztpraxen. Hier gehören unterstützende Tätigkeiten bei Tieroperationen, Verabreichung von Medikamenten und allgemeine Gesundheitspflege der Tierpatienten zu den Arbeitsaufgaben.
Die im Regelfall dreijährige duale Ausbildung setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Kenntnisse in den Schulfächern Biologie und Mathematik sind hilfreich. Arbeits- und Einsatzorte gibt es zahlreiche, die sich je nach Fachrichtung noch unterscheiden. Gängig sind Zoos, Tierparks und Wildgehege, Zuchtbetriebe, Tierkliniken und -praxen, Tierheime und -pensionen, aber auch Universitäten mit Nutztierwissenschaften oder klinischen Forschungseinrichtungen bilden aus und stellen ein.
Weitere Informationen:
berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/bkb/15162.pdf
Quellen:
www.talkaccino.at/interview/leben/tierpflegerin-renate-haider/
www.badische-zeitung.de/die-leidenschaft-mit-tieren-zu-arbeiten--210997593.html
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/kurzbeschreibung&dkz=533
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/kurzbeschreibung&dkz=532
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/kurzbeschreibung&dkz=531
22.04.2022