(ps) Kaum eine Branche trafen die Pandemiebedingungen so hart wie den Tourismus. Praktisch alles, was Tourismus ausmacht, war zum einen oder anderen Zeitpunkt verboten: Menschenansammlungen aller Art, (Groß-)Veranstaltungen, Bars und Restaurants waren geschlossen oder hatten nur eingeschränkten Betrieb, Strände waren gesperrt, Flüge gestrichen usw. Die Hotelbranche, die in den letzten zehn Jahren vor Corona praktisch nur Wachstum kannte, klagte über massive Umsatzeinbrüche. Trotz Kurzarbeit verließen viele Fachkräfte in diesen ungewissen Zeiten die Branche, und die meisten sind langfristig bei ihren neuen Tätigkeiten geblieben.
Bei diesen schwierigen Vorbedingungen können die aktuellen Übernachtungszahlen, die Destatis nun vorgelegt hat, durchaus beeindrucken. Erst Anfang April sind die letzten staatlichen Corona-Maßnahmen gefallen, und schon im März liegen die Übernachtungen lediglich 3,7 Prozent unter dem Wert des Vergleichsjahres 2019. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 26,5 Prozent. Und im Vergleich zum Vormonat konnte ebenfalls aufgeholt werden. Hier gibt Destatis den letzten „Vorkrisenmonat“ Februar 2020 zum Vergleich und kommt auf einen Abstand von 11,7 Prozent. Nimmt man allerdings zwecks besserer Vergleichbarkeit den in mehrfacher Hinsicht viel naheliegenderen Februar 2019, beträgt der Abstand bei den Übernachtungen auch schon nur noch 5,3 Prozent.
Besonders die Tourismusströme aus dem Ausland nehmen wieder zu: Hier wurde im März ‘23 ein Anstieg zum Vorjahresmonat um über 53 Prozent auf 5,1 Millionen verzeichnet. Bereits im Februar explodierten diese Zahlen regelrecht, hier kam es zu einem Anstieg um 86,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dennoch bleibt die Lücke zu 2019 in diesem Segment weiterhin groß – der Wert liegt 15 Prozent unter jenem des Vergleichsjahres 2019. Hier spielt jedoch natürlich auch die aktuelle weltpolitische Lage eine Rolle.
Insgesamt ist die Branche auf einem guten Weg, den steten Wachstumskurs der Vorkrisenzeit wieder aufzunehmen. Nach unsicheren Jahren mit wenig Investitionen gibt es nun große Projekte allerorten: Von Rügen bis Baden-Baden wird in die Tourismus-Angebote und -infrastruktur investiert, überall entstehen neue, spannende Möglichkeiten. Entsprechend groß ist der Bedarf an motivierten Fachkräften – und die Karrierechancen vielfältig. Vom traditionsreichen Luxushotel über hippe Hostels bis zu familiären kleinen Pensionen, vom Sternerestaurant bis zur gutbürgerlichen Brauhausküche – für alle Interessen ist etwas dabei. Und für das Drumherum sorgen Tourismus- und Eventmanager*innen, Veranstaltungs- und Tourismuskaufleute, Sportfachleute usw.
Vielfältige Ausbildungen im Tourismus
Die Tourismusbranche bietet vielfältige Möglichkeiten: Es gibt schulische und duale Ausbildungen sowie verschiedene Studiengänge. Unter den Studiengängen finden sich neben Tourismus- und Eventmanagement noch verschiedene Spezialisierungen, etwa auf Hotellerie und Gastgewerbe oder auf nachhaltigen Tourismus. Bei den dualen Ausbildungen gibt es ebenfalls eine Reihe von Spezialisierungen, je nach Teilbranche. Beispielsweise gibt es für die Hotellerie Hotelkaufleute, für die Tourismuswirtschaft Veranstaltungs- oder Tourismuskaufleute usw. Hier lohnen sich Praktika, um in die verschiedenen Bereiche hineinzuschnuppern.
Weitere Informationen:
Einige gängige Ausbildungsberufe hat die Bundesagentur für Arbeit zusammengestellt:
Hotel und Gaststättengewerbe: https://planet-beruf.de/schuelerinnen/berufe-finden/berufsfelder/berufsfeld-dienstleistung/berufe-im-hotel-und-gaststaettengewerbe
Tourismus und Freizeitwirtschaft:
https://planet-beruf.de/schuelerinnen/berufe-finden/berufsfelder/berufsfeld-dienstleistung/berufe-im-tourismus-und-in-der-freizeitwirtschaft
Studiengänge finden sich bspw. auf: https://www.tourismus-studieren.de/studiengaenge/
Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du über unsere Suchbörse: https://www.erfolg-im-beruf.de/suchboerse
Quellen:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_180_45412.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_147_45412.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/04/PD19_141_45412.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/04/PD20_128_45412.html
22.05.2023