vocatium magazin

Ausbildung

Industrielle Metallberufe im Fokus

Karriere in der Metallbranche

Harvester, Flugzeuge oder vielleicht doch lieber Weltraumtechnik? Präzisionsbauteile oder riesige Stahlbaukonstruktionen? Materialveredelung und -bearbeitung? Fräsen, Schleifen, Drehen? Das alles und noch viel mehr bieten die Ausbildungen in den Metallberufen.

 

(ps) Metall umgibt uns wie selbstverständlich, es findet sich überall: Angefangen bei informationstechnologischen Präzisionsbauteilen für Smartphones, weiter über Autos, bis hin zu Stahlbaukonstruktionen für Häuser. Unabdingbar sind Werkzeuge und Maschinen um dies umzusetzen und Maschinenbauteile um das umzusetzen - und natürlich die industriellen Anlagen selbst, die das alles produzieren. Die Metallberufe bieten ein breites Spektrum verschiedenster Ausbildungen, angefangen bei der Metallerzeugung selbst, bis hin zum Maschinen- und Anlagenbau – alle Bearbeitungsstufen sind abgedeckt und für praktisch jedes Interesse ist etwas dabei.

Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten

Die Bearbeitungsstufen sind ein guter Leitfaden, um sich bei der Vielzahl möglicher Ausbildungen in der Branche zu orientieren. Interessiert mich eher der rohe Ausgangsstoff, oder die Produkte, die damit gemacht werden? So fängt es in der Metallerzeugung mit Berufen wie Verfahrenstechnologe*in für Metall an, die das Erz schmelzen und bspw. Eisen erzeugen, aber auch Veredelungen wie Stahl usw. herstellen. Werkstoffprüfer*innen kontrollieren die Qualität der Metalle oder Bauteile. Der nächste Schritt kann in die Gießerei führen, wo u.a. Gießereimechaniker*innen Metall schmelzen und mithilfe von Gussformen verschiedenste Werkstücke bis hin zur Feinmechanik gießen. Werkstücke aus Metallrohlingen fertigen Zerspanungsmechaniker*innen an, die z.B an Drehmaschinen hochfeine Präzisionsbauteile herstellen.

In der Metallverarbeitung finden sich u.a. Werkzeugmechaniker*innen oder Stanz- und Umformmechaniker*innen, die mit verschiedenen Verfahren eben Werkzeug oder chirurgische Instrumente, sowie Bleche und Drähte herstellen. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe Mechaniker-Ausbildungen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Bauteilfertigung und -montage befassen. Zu nennen wären hier beispielsweise Anlagen-, Fertigungs-, Fluggeräte-, Industrie- oder Konstruktionsmechaniker*in. Um die gebauten Maschinen zu bedienen, braucht es Maschinen- und Anlageführer*innen. Und bevor überhaupt mit irgendwas losgelegt wird, braucht es Technische Modellbauer*innen. Wer es lieber praktisch mag, kann auch im Handwerk die Ausbildung zum*zur Metallbauer*in ergreifen. Kurz: Die Karrierechancen sind so vielfältig wie der Werkstoff Metall selbst.

Industrie 4.0

Die Metallberufe sind eines der Zentren der Digitalisierung und Industrie 4.0: „Wie kaum eine andere Berufsgruppe stehen die industriellen Metall- und Elektroberufe inkl. Mechatroniker/-in im Blickpunkt, wenn es um die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt geht,“ schreibt das Bundesinstitut für Berufsbildung. „Digitalisierung und Industrie 4.0 haben die Arbeitswelt in der Metallindustrie verändert und damit auch die Anforderungen an zukünftige Fachkräfte.“ So werden IT-Inhalte in den Ausbildungen immer wichtiger. Da gibt es für die Mechaniker-Ausbildungen zum Beispiel neue Zusatzqualifikationen etwa zur Prozess- und Systemintegration, zu IT-gestützten Anlagenänderungen und additiven Fertigungsverfahren – besser bekannt als 3D-Druck. Für Mechatroniker*innen ist auch Programmierung ein Thema. Wer in der Metallbranche anfängt, entscheidet sich für einen Zukunftsmarkt.

Ausbildungsrahmen

Ausbildungen in der Metallbranche sind fast immer duale Ausbildungen, die im Regelfall 3,5 Jahre dauern. Lediglich Ausbildungen zu Technischen Assistenten in Metallographie, Mechatronik oder Maschinenbautechnik werden schulisch angeboten und dauern 2 bis 3 Jahre. Die Ausbildungsvergütung in den dualen Ausbildungen ist sehr gut, oft werden bereits im ersten Ausbildungsjahr um 1.000 Euro gezahlt. Ein spezieller Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben. Zu den allgemeinen Anforderungen zählen Fähigkeiten in Mathematik und den Naturwissenschaften, sowie in Technik und Werken. Neben den zahlreichen Spezialisierungen während der Ausbildung bietet die Branche vielfältige Möglichkeiten bei Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen.

Weitere Informationen:

Eine Übersicht aller relevanten Berufe im Bereich Metall und Maschinenbau hat die Bundesagentur für Arbeit zusammengestellt.

Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du über unsere Suchbörse.


Quellen:

https://www.bibb.de/de/84066.php

https://www.bibb.de/dienst/publikationen/de/9358

https://www.plattform-i40.de/IP/Navigation/DE/Industrie40/WasIndustrie40/was-ist-industrie-40.html

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Gesetze/Ausbildung-und-Beruf/Ausbildungsordnungen/industriellemetallberufe.html

https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba015409.pdf

https://www.me-vermitteln.de/

https://www.metallbaut-zukunft.com/

 

 

15.05.2023, bearbeitet 20.12.2023

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