Die Welt ist so komplex wie nie zuvor. Das hat viele Folgen, unter anderem eine äußerst große Auswahl an Berufen. Haben Jugendliche ihre Neigungen und Talente erkannt und eine für sie passende Berufswahl getroffen, geht das Suchen erst richtig los. Denn Bildung ist Ländersache und damit alles andere als einheitlich. Damit sich diejenigen, die sich für den facettenreichen Beruf ‚Ergotherapeut‘ interessieren, leichter zurechtfinden, erklärt der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. DVE, was zu beachten ist.
Angehende Ergotherapeuten haben die Wahl zwischen einer schulischen und einer hochschulischen Ausbildung. Ist diese noch einfache Entscheidung getroffen, spielt auch der eigene Geldbeutel eine Rolle. Denn ob die Ausbildung für künftige Ergotherapeuten kostenfrei ist, also keine monatlichen Gebühren anfallen, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Es gibt Schulen in öffentlicher oder in privater Trägerschaft. Dasselbe gilt für Hochschulen; auch hier gibt es neben öffentlichen Einrichtungen private Institutionen, um dem wachsenden Bedarf an Ergotherapeuten gerecht zu werden. Einige Schulen und Hochschulen erheben nicht nur Semestergebühren, sondern verlangen darüber hinaus zum Teil Geld für Material, Prüfungen oder Exkursionen.
Gemeinsam mit Schülern und Studierenden setzt sich der Berufsverband für eine kostenfreie Ausbildung ein. Er engagiert sich außerdem für eine Ausbildung nach internationalen und aktuellen Standards. Gerne erinnert er die Kanzlerin an ihr Versprechen, das da lautet: „Wir werden, und ich sage endlich, wie auch in der Pflege das Schulgeld in den Gesundheitsfachberufen abschaffen“.
Bundesländer mit und ohne Kosten für die Ausbildung
Die Forderungen nach einer kostenfreien Schulausbildung zum Ergotherapeuten stellen für den Berufsverband dieser Berufsgruppe, den DVE, einen wichtigen Schritt in eine umfassende Ausbildungsreform dar. Den aktuellen Stand der Dinge sieht der Verband jedoch kritisch.
Kein Schulgeld wird fällig in:
- Bayern
- Brandenburg
- Hamburg
- Niedersachen (ab Beginn Ausbildungsjahr 2019)
- Saarland
- Schleswig-Holstein
Das Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst Ausbildungsschulen mit 70%, Schüler haben einen entsprechend geringeren monatlichen Eigenanteil zu zahlen.
In Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es noch keine Regelung. Einige Schulen sind mit Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Kliniken verbunden und je nach Tarifvertrag erhalten die Lernenden dort eine Ausbildungsvergütung.
Ausbildung
Der DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) bezieht hierzu eine klare Position. Er fordert, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschriebene Schulgeldfreiheit bundesweit einheitlich umzusetzen. Denn: „Der Wohn- oder Ausbildungsort darf nicht ausschlaggebend dafür sein, welche Berufsausbildung sich junge Menschen leisten können“, meint die im Vorstand des DVE für Bildung und Wissenschaft verantwortliche Julia Schirmer. Sie findet es aus vielen Gründen unverantwortlich, junge Menschen, die sich ihren Neigungen entsprechend für den Beruf des Ergotherapeuten begeistern, derart im Regen stehen zu lassen. Wer es sich nicht leisten kann, in drei Jahren rund 20.000 Euro in seine Ausbildung zu investieren, muss auf Alternativen ausweichen, die womöglich weniger gut zu seinen Fähigkeiten passen. Gleichzeitig warnt die Vertreterin der Ergotherapeuten vor weiteren Auswirkungen: Bei der Versorgung von Patienten durch Ergotherapeuten bestehen schon lange Engpässe und die Situation spitzt sich zu, wenn die Zahl nachkommender Ergotherapeuten nicht endlich wieder deutlich steigt.
Der DVE macht sich für die Interessen des ergotherapeutischen Nachwuchses stark. Und bietet auch hier Unterstützung an. Anruf genügt: 07248 - 91 81 – 0.
Wer sich vorab schlaumachen will, findet unter https://dve.info/aus-und-weiterbildung/schulsuche Ergotherapieschulen.
Die Studiengangsuche unterstützt der DVE unter: https://dve.info/aus-und-weiterbildung/studiengangsuche/search
Wer mehr über die Ausbildung zum Ergotherapeuten wissen möchte:
https://dve.info/bildung/ausbildung
12.12.2019