(ps) Der Umwelt- und Klimaschutz hat sich zur größten Herausforderung entwickelt, vor der die Menschheit je stand. Bundesregierung und Expert*innen sind sich einig, dass zur Bewältigung der Klimafolgen und für den Weg zur Klimaneutralität in den kommenden Jahrzehnten hunderttausende zusätzliche Fachkräfte im Bereich der sog. "Klima-Berufe" benötigt werden – und tatsächlich steigt auch die Nachfrage unter den Jugendlichen. Eine wichtige Funktion nehmen hier die Umwelt- bzw. Umweltschutztechniker*innen wahr. Sie befassen sich im Kern mit den für den Umweltschutz nötigen Techniken und leisten hier für verschiedenste Bereiche Planung, Durchführung und Überwachung. Damit läßt sich der Wunsch, etwas für den Umweltschutz zu tun, als Beruf verwirklichen.
Das Berufsfeld läßt sich als Techniker-Weiterbildung und als Studium erschließen, wobei die Weiterbildung meistens unter "Umweltschutztechnik" läuft, das Studium dagegen meistens unter "Umwelttechnik". Aber auch hier gibt es Ausnahmen, beispielsweise an der Uni Stuttgart wird auch der Studiengang "Umweltschutztechnik" genannt. Das ingenieurwissenschaftliche Studium lässt sich an Fachhochschulen und Universitäten studieren und wird tlw. auch als duales Studium angeboten. Dabei gibt es je nach Hochschule sehr unterschiedliche Schwerpunkte: etwa an der TU Darmstadt spielt Umweltplanung eine zentrale Rolle, an der HTWK Leipzig werden für den Studiengang "Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik" die verfahrenstechnischen Aspekte der Umwelttechnik hervorgehoben, ähnlich wie bspw. auch an der HS Hannover bei "Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik". An der TU Karlsruhe gibt es "Kälte-, Klima- und Umwelttechnik" als Schwerpunkt im Maschinenbau.
Es wird deutlich, dass "Umwelttechnik" nicht gleich "Umwelttechnik" ist. Hier gilt es, im Vorfeld genau nachzulesen, welche Studieninhalte an der jeweiligen Hochschule vermittelt werden. Klassisch versteht man unter Umwelt(schutz)technik "den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, regenerativen Energieeinsatz, Energieeinsparung, Abwasser- und Abluftreinigung, chemische Analytik und das betriebliche Umweltmanagement", wie es die HAW Hamburg formuliert. Auch Verkehr, Kraftfahrzeuge und Emissionen oder Recycling gehören zum Repertoire, kurz: ein breites, fächerübergreifendes Themenfeld. In der Praxis finden Umwelttechniker*innen Aufgaben in Forschung und Entwicklung, als Gutachter und Berater für Betriebe, aber auch bei Planungen für den Städtebau oder auch aktiv in den Ökosystemen vor Ort, etwa bei Schadstoffanalysen für Böden und Gewässer sowie deren Sanierung.
So eröffnet sich unter dem Begriff "Umwelt(schutz)technik" ein breites Spektrum verschiedenster Möglichkeiten, denen aber allen gemein ist, einen positiven Beitrag für Klima- und Umweltschutz zu leisten. Während die zahlreichen Schwerpunkte im ersten Moment verwirrend erscheinen, bieten sie aber eine wunderbare Gelegenheit, den eigenen Vorlieben nachzukommen: Interessiert mich Umwelt- und Stadtplanung, oder Umweltsanierung und Analyse? Recycling oder Ressourcennutzung? Energieeffizienz und Optimierung? Maschinentechnik oder Verfahrenstechnik? Diese und viele weitere Fragen können in den abwechslungsreichen und durchweg sehr praxisbezogenen Studiengängen bearbeitet werden.
Wo finde ich was?
Mit dem Suchbegriff "Umwelttechnik" finden sich auf der Webseite der Arbeitsagentur alle entsprechenden Studiengänge, aber auch thematisch verwandte Studiengänge:
https://web.arbeitsagentur.de/studiensuche/
Wer sich erstmal mit dem klassischen Studiengang auseinandersetzen möchte, findet umfangreiche Informationen zum Studiengang und den Berufsperspektiven bei der HAW Hamburg und der Uni Stuttgart:
https://www.haw-hamburg.de/studienangebot/studiengaenge-detail/course/courses/show/umwelttechnik/Studieninteressierte/
https://www.uni-stuttgart.de/studium/studienangebot/Umweltschutztechnik-M.Sc-00001./