(ps) „Technische*r Assistent*in für regenerative Energien und Energiemanagement“ – hier hat offensichtlich die deutsche Bürokratie zugeschlagen: ein sperriges Wort-Ungetüm, hinter dem sich aber ein vielseitiger Zukunftsberuf im Bereich der erneuerbaren Energien verbirgt. Und wie wichtig Fachkräfte in diesem Bereich sind, lässt sich regelmäßig in der Presse nachlesen: Branchenverbände weisen immer wieder darauf hin, dass für die Energiewende mehr Arbeitskräfte benötigt werden. Auch die Investitionen in diesem Bereich steigen immer weiter. Jüngst konnte Deutschland sogar China im Wettbewerb um den attraktivsten Investitionsstandort für erneuerbare Energien überholen – und steht damit im weltweiten Ranking auf Platz 2, hinter den USA.
Vielseitige Berufsmöglichkeiten
In dieser boomenden Branche gibt es heute schon viele Einsatzfelder, und es werden in Zukunft noch mehr. Da gibt es Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, Erdwärme, in der Zukunft wird bspw. die Wasserstofftechnologie ebenfalls eine immer größere Rolle einnehmen. In all diesen Bereichen werden sowohl für Forschung und Planung als auch für Praxis und Fertigung Technische Assistent*innen gesucht.
In Forschung und Planung gehen die Aufgaben im Labor los: Dort führen sie z.B. Versuchsreihen durch, um die Leistungsfähigkeit energietechnischer Komponenten zu prüfen. Sie arbeiten mit CAD-Programmen und erstellen technische Pläne und Zeichnungen. In Ingenieurbüros unterstützen sie die Planungen für Energieanlagen, entwickeln Verbrauchspläne usw. „Am interessantesten fand ich die Berechnungen für ein möglichst energieeffizientes Haus und damit verbunden die Frage, wie viel Energie man wirklich zum Leben braucht“, erzählt Azubi Timo der Onlineplattform abi.de.
In Praxis und Fertigung werden ebenfalls alle Bereiche abgedeckt: Im industriellen Bereich gibt es Aufgaben in der Produktion, z.B. für Solarmodule oder Windkraftanlagen. Im handwerklichen Bereich finden Technische Assistent*innen Einsatz bei Installation, Montage und Wartung energietechnischer Anlagen - vom Solarmodul auf dem Dach bis zur Heizung im Keller. In den Betrieben übernehmen sie auch kaufmännische Aufgaben und sind teilweise bei der Kundenberatung und im Verkauf aktiv. Viele gute Gründe also, um in die Ausbildung einzusteigen!
Schulische Ausbildung
Anders als bei der bekannteren dualen Ausbildung werden Technische Assistent*innen für regenerative Energien und Energiemanagement nur an speziellen Berufsfachschulen ausgebildet. Entsprechend gibt es während der Ausbildung keine Vergütung. Teilweise wird ein (einkommensabhängiges) Schulgeld erhoben. Allerdings gibt es auch Ausbildungsbeihilfen. Trotz der Bezeichnung als „schulische“ Ausbildung gibt es während der 2-3-jährigen Ausbildung sowohl praktischen Unterricht in Lernwerkstätten und Laboren als auch regelmäßige Praktika in Betrieben. Zugangsvoraussetzung für diese Ausbildung ist i.d.R. ein mittlerer Schulabschluss. Absolvent*innen erwerben mit dem Abschluss auch die Fachhochschulreife.
Weitere Informationen:
Allgemeine Informationen hat die Bundesagentur für Arbeit im Berufe-Net zusammengestellt.
Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse.
Quellen:
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/steckbrief/33197
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/33197
https://www.bmuv.de/jugend/wissen/details/berufe-fuer-eine-nachhaltige-entwicklung
10.08.2023, bearbeitet 20.12.2023