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Ausbildung

Interview mit Lina Lehmann von der TMB

Tourismusbranche: „Mich begeistern vor allem die vielfältigen Aufgaben“

Lina Lehmann, Duale Studentin bei der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. ©TMB

Der Tourismus boomt und Brandenburg liegt voll im Trend. Als zentrale Destinations-Management-Organisation nimmt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH dabei eine zentrale Rolle ein – und ist auch ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb. Wir sprechen mit der Dualen Studentin Lina Lehmann.

 

Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH ist die zentrale Marketingorganisation für den Tourismus in Brandenburg. Sie hat die Aufgabe, die touristische Region Brandenburg sowohl national als auch international zu vermarkten und den Tourismus in der Region zu fördern. Damit trägt die TMB wesentlich dazu bei, Brandenburg als attraktives Reiseziel zu positionieren – mit Erfolg! Jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamtes verzeichnen Rekordwerte bei den Übernachtungsgästen in Deutschland, und Brandenburg liegt voll im Trend: im ersten Halbjahr 2024 wurden so viele Übernachtungen und Tagesgäste wie noch nie gezählt – dabei war schon 2023 ein touristisches Rekordjahr.

Hervorragende Chancen also, um mit einer Karriere im Brandenburg-Tourismus durchzustarten! Die TMB bietet dir ein spannendes duales Studium mit den Schwerpunkten Tourismus und BWL. Was dich da erwartet, was genau eigentlich ein duales Studium ist und welche Perspektiven es bietet, das erzählt uns die duale Studentin Lina Lehmann im Interview.
 

IfT: Lina, du hast dich für das duale Studium BWL/Tourismus bei der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH entschieden. Kannst du uns zum Einstieg erstmal erzählen, wie es dazu kam? Also was hat den Ausschlag für dich gegeben überhaupt in die Tourismusbranche einzusteigen?


Lina Lehmann: Für mich war eigentlich früh klar, dass ich einen Beruf ausüben möchte, der abwechslungsreich ist und bei dem ich die Möglichkeit habe mit vielen verschiedenen Menschen zu arbeiten. Ich bin bereits als Kind mit der Branche in Verbindung gekommen, da ich im Spreewald aufgewachsen bin, wo ein großer Teil meiner Familie und meines Bekanntenkreises im Tourismus tätig ist. Dabei habe ich schon früh gemerkt, wie viel Spaß mir die Interaktion mit und an Menschen und das Mithelfen im Familienbetrieb machen. Den Gästen einen möglichst schönen Aufenthalt durch guten Service ermöglichen zu wollen und zu hören wie überrascht viele waren, dass es so schön ist in Brandenburg Urlaub zu machen, hat mich dazu inspiriert, später in der Tourismusbranche arbeiten zu wollen. 
Nicht zuletzt bietet die Branche für mich eine Vielzahl abwechslungsreicher Arbeitsbereiche, die Möglichkeit viel zu reisen und verschiedene Kulturen kennenzulernen – ob zum Beispiel im Reisebüro, Hotel oder Tourismusmarketing.


„Besonders interessant war für mich auch die Möglichkeit, möglichst viel über alle Segmente und Ebenen im Reiseland zu lernen“
 


IfT: Und was hat das duale Studium bei der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH attraktiv gemacht?


Lina: Als die zentrale Destinationsmarketingorganisation ist die TMB ein wichtiger Akteur im Brandenburg-Tourismus und da ich von zu Hause bereits die Arbeit auf lokaler Ebene kannte, fand ich es spannend herauszufinden, wie Tourismus auf Landesebene funktioniert und wie touristische Produkte gezielt gestaltet und vermarktet werden können. 
Besonders interessant war für mich auch die Möglichkeit, möglichst viel über alle Segmente und Ebenen im Reiseland zu lernen – von Marketingmaßnahmen und Netzwerken bis hin zur Teilnahme an Messen und Veranstaltungen. Zudem beschäftigt sich die TMB mit aktuellen Trends und Herausforderungen im Tourismus, wie der Digitalisierung, Themen im Bereich Nachhaltigkeit und vielem mehr, was die Arbeit hier besonders spannend machte. 
Auch das moderne Arbeitsumfeld, die enge Zusammenarbeit mit Leistungsträgern, Tourismusverbänden und -informationen sowie weiteren Partnern und die flexible Arbeitsgestaltung, also die Möglichkeit des mobilen Arbeitens und flexible Arbeitszeiten, sowie weitere Benefits haben die TMB als Praxispartner für mich attraktiv gemacht.
 

„Das besondere und meiner Meinung nach spannendste ist, dass wir das erlernte Wissen
direkt im Unternehmen anwenden“

 

IfT: Die duale Ausbildung kennt jeder, Studium auch, aber „duales Studium“ ist nicht ganz so bekannt. Wie kann ich mir ein duales Studium vorstellen, wie läuft das insgesamt ab?


Lina: Das duale Studium im Bereich BWL/Tourismus an der HWR (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) umfasst in der Regel sechs Semester, wobei wir Studierenden regelmäßig zwischen drei-monatigen Theorie- und Praxisphasen, also zwischen der Hochschule und unseren Praxispartnern, wechseln. Somit beinhaltet das duale Studienmodell also keine Semesterferien wie ein Vollzeit-Studium. 
Die Theoriesemester bestehen dabei aus ca. 12 Wochen, wobei die letzten zwei Wochen jedes Semester als Klausurenphase organisiert sind. Während der ebenfalls 12 Wochen langen Praxisphasen wird neben der Arbeit ein Praxistransferbericht in Form von Hausarbeiten oder einer mündlichen Prüfung durchgeführt. 
Am Ende der Studienzeit wird mit dem Bachelor of Arts in BWL/Tourismus abgeschlossen, wobei uns zuvor betriebswirtschaftliche Grundlangen und vertiefende Tourismusmodule in der Hochschule vermittelt wurden. 
Das Besondere und meiner Meinung nach spannendste daran ist, dass wir das erlernte Wissen direkt im Unternehmen anwenden und einige theoretische Inhalte durch den Austausch und die Arbeit mit Kolleg*innen noch einmal besser nachvollziehen können.


IfT: Was machst du im Praxisteil?


Lina: Während der Praxisphasen haben wir die Möglichkeiten die verschiedenen Abteilungen und Aufgabenbereiche der TMB näher kennenzulernen. Dazu zählen das Marken-& Marketingmanagement, das Digitale- und das Wissensmanagement, das Clustermanagement sowie die Buchhaltung. Ich unterstütze dann die jeweiligen Teams bei ihren aktuellen Aufgaben, nehme an Schulungen, Workshops und Meetings teil und darf den Kolleg*innen bei ihrer alltäglichen Arbeit über die Schulter schauen. Das hilft mir, wertvolle Einblicke über die Arbeit im Tourismusmarketing zu erhalten und verschiedenste Perspektiven und Themen näher kennenzulernen. 
In den letzten acht Wochen der Praxisphase steht dann neben der Arbeit auch der Praxistransferbericht, meist in Form einer Hausarbeit, an. Dieser sollte sich thematisch an praxisrelevanten Themen aus der TMB im Zusammenhang mit theoretischen Grundlagen aus den Vorlesungen und der Literatur orientieren.


„Mich begeistern vor allem die vielfältigen Aufgaben“
 


IfT: Welche Aufgabe oder welches Projekt beim TMB hat dich bislang am meisten begeistert?


Lina: Das ist schwer so konkret zu beantworten. Mich begeistern vor allem die vielfältigen Aufgaben. Bisher konnte ich in jeder Abteilung bei vielen spanenden Themen unterstützen – von Social Media Marketing und Nachhaltigkeit bis hin zur Arbeit mit der Event-Datenbank oder der Unterstützung bei Kampagnenplanungen im Marketingmanagement, um ein paar Beispiele zu nennen. Toll ist auch, dass ich selbst mitgestalten kann und uns immer die Möglichkeit gegeben wird, unsere Interessen zu äußern und dementsprechend eingesetzt zu werden oder an entsprechenden Workshops und Schulungen sowie Messen teilzunehmen, wo man immer wieder auch mit neuen Menschen aus der Branche in Verbindung kommt.


IfT: Als Azubi bekomme ich ja eine Ausbildungsvergütung, Studierende müssen aber in der Regel Studiengebühren zahlen. Wie sieht das bei dir aus? Wie finanzierst du dein duales Studium?


Lina: Ein großer Vorteil dieses Studienmodells und der TMB als Arbeitgeber ist, dass die Studiengebühren, inklusive Semester-Deutschlandticket, in der Regel übernommen werden. Dadurch muss ich mir zum Glück keine Sorgen um die Finanzierung meines Studiums machen. Hinzu kommt, dass wir, genauso wie die Azubis, eine reguläre Ausbildungsvergütung erhalten auch, wenn wir in der Theoriephase sind, also nicht direkt für unsere Praxispartner zur Verfügung stehen. So kann ich meinen Alltag in Potsdam sowie Kosten für Lernmaterialien oder sonstige Ausgaben finanzieren.


„Ein duales Studium ist sehr fordernd. Das sollte man sich vorher auf jeden Fall bewusst machen“
 


IfT: Du hast jetzt schon einige Erfahrungen gesammelt – was würdest du Schüler*innen, die gerade in der Berufsorientierung stecken, raten? Was sollte man für so ein duales Studium mitbringen?


Lina: Ein duales Studium ist sehr fordernd. Das sollte man sich vorher auf jeden Fall bewusst machen. Daher ist es meiner Meinung nach umso wichtiger sich wirklich ehrlich für seine Fachrichtung begeistern zu können. Spaß an der Arbeit beim Praxispartner zu haben und sich für die Studieninhalte zu interessieren ist dann schon die halbe Miete. Da die Theoriephasen inklusive der zwei Klausurwochen sehr kompakt sind, braucht es von Zeit zu Zeit auch ein gutes Durchhaltevermögen und Zeitmanagement. Gerade während der Arbeit am Praxistransferbericht, in der Praxisphase, ist es auch wichtig, sich selbst disziplinieren und organisieren zu können. Es lohnt sich definitiv, im Voraus mit Studierenden und Absolvent*innen zu sprechen, um ein Bild vom Berufs-und Studienalltag zu bekommen und herauszufinden, welcher Praxispartner zu den persönlichen Eigenschaften und Zielen passt.


„Durch das duale Studium hast du nicht nur das nötige Fachwissen erlernt, sondern
auch Praxiserfahrung gesammelt“
 


IfT: Wenn ich mich jetzt für das duale Studium BWL/Tourismus entschieden habe – wie sehen meine Karrierechancen aus? Was kann ich damit alles machen?


Lina: Durch das duale Studium hast du bestenfalls nicht nur das nötige Fachwissen erlernt, sondern auch einige Praxiserfahrung gesammelt, was dich optimal auf spätere Management- und Führungsaufgaben in verschiedenen Branchensegmenten vorbereitet hat und dir einen besseren Berufseinstieg ermöglicht als ein Vollzeitstudium. Basierend auf den Studieninhalten und diesen Praxiserfahrungen könnte das sowohl die Arbeit im Management eines Hotels, einer Gastronomie- oder Freizeiteinrichtung sein, oder beispielsweise im Bereich Tagungs- und Veranstaltungsmanagement, in Tourismusagenturen und Unternehmensberatungen, oder eben im Bereich des Tourismusmarketing/-management, also in Tourismusorganisationen, - Verbänden oder -Informationen. Während der Studienzeit gibt es zudem viele gute Gelegenheiten sich ein Kontaktnetzwerk aufzubauen, was den Berufseinstieg erleichtert und viel Potenzial für zukünftige Karrierechancen bietet.

IfT: Vielen Dank für das Interview!

 

 

 

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