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Ausbildung

Ausbildungsstatistik: Schulabschlüsse

Mit (Fach-)Abi zur Ausbildung

Seit Jahren beklagen die Ausbildungsbetriebe den inzwischen chronischen Nachwuchsmangel. Ein Hauptgrund: Immer mehr Schüler*innen besuchen das Gymnasium oder streben nach der Realschule ein (Fach-)Abitur an – was traditionell an die Uni führt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nun mitteilt, wandelt sich dieser Trend.

 

(ps) Der Fachkräftemangel, vor allem der Nachwuchsmangel bei selbigem, ist seit Jahren eines der zentralen Themen in der deutschen Wirtschaft. Ohne ausreichende Fachkräfte läuft nichts, nicht in der Industrie, nicht im Handwerk, und selbst politische Pläne wie das Erreichen der Klimaziele werden – auch – durch den Fachkräftemangel in Frage gestellt. Schließlich müssen all die Solaranlagen, Heizungen, Gebäudedämmungen, Windräder usw. auch gebaut und installiert werden. Zugleich steigt seit Jahren die Zahl der Abiturient*innen, deren Karriereweg traditionell an die Universität führt. Doch langsam, aber stetig wandelt sich dieser Trend.

29,7 Prozent aller Schüler*innen mit (Fach-)Abitur haben im Jahr 2021 eine Ausbildung begonnen, wie Destatis nun mitteilte. Ein Langzeit-Rekordwert: Zehn Jahre zuvor habe der Wert bei 23 Prozent gelegen. Vor zwanzig Jahren, 2003, haben lediglich 14,3 Prozent aller (Fach-)Abiturient*innen eine Ausbildung begonnen. Somit hat sich der Wert in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Die Zahl der Realschüler*innen, die eine Ausbildung beginnen, ist dagegen seit Jahren bei um die 41 Prozent relativ stabil. Die Zahl der Hauptschüler*innen lag 2021 bei 23 Prozent und nimmt seit Jahren naturgemäß stetig ab, da die Hauptschule als solche nicht mehr in allen Bundesländern angeboten wird. Die Zahl der Azubis ohne Schulabschluss lag bei 2,8 Prozent.

Ein weiterer Pluspunkt für die Unternehmen: „Je höher die schulische Vorbildung der Auszubildenden ist, desto seltener werden Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst“, so Destatis. Unter den (Fach-)Abiturient*innen beträgt die Quote lediglich 16,5 Prozent, bei Hauptschüler*innen beträgt sie gut 38 Prozent. Sorgen um einen Verdrängungswettbewerb durch die (Fach-)Abiturient*innen seien dabei aber unbegründet, so die Ergebnisse des „Monitor Ausbildungschancen 2023“, der für die Bertelsmann-Stiftung vom Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) erstellt wurde.

Mit Blick auf die langfristig steigenden Schüler*innen-Zahlen könnte dieser Trend, so er anhält, also für etwas Entlastung auf dem Ausbildungsmarkt sorgen. Jedoch gibt es unter den Azubis je nach Schulabschluss unterschiedliche Ausbildungspräferenzen. So interessieren sich die (Fach-)Abiturient*innen verstärkt für Ausbildungsberufe im IT- und Managementbereich, Real- und Hauptschüler*innen ziehen handwerklich-technische Berufe und das Gesundheitswesen für ihre Ausbildungen vor. Zudem gibt es auch quasi auf (Fach-)Abiturient*innen ausgelegte Ausbildungen: beispielsweise bei Mathematisch-technischen Softwareentwickler*innen beträgt die (Fach-)Abiturient*innen-Quote ganze 96 Prozent. Auch Kaufleute für Marketingkommunikation (85,1 %) und Medienkaufleute für Digital und Print (84,9 %) waren in der Mehrzahl Studienberechtigte.

 

Quellen:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_30_p002.html

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/schulabschluss-mehr-abiturienten-100.html

https://www.eib.org/de/press/all/2023-255-eib-unveils-2022-municipality-survey-findings-skills-shortage-is-delaying-the-green-transition

https://www.swr.de/wissen/ausbildung-verdraengen-abiturienten-niedrig-qualifizierte-100.html

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/monitor-ausbildungschancen-2023

https://www.bibb.de/dokumente/pdf/berufsbildungsbericht_2005.pdf

 

 

 

27.07.2023

 

 

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