Gerichtet an Ausbildungsbetriebe und ihre Azubis schreibt das IfT jährlich einen vocatium Ausbildungspreis unter dem Motto „Warum ich meine Ausbildung liebe“ aus.

Die Auszubildenden unserer Aussteller sind dazu aufgerufen, kurze Texte (Umfang max. 1 DIN-A4-Seite) zu verfassen, in denen sie davon erzählen, warum sie sich für ihre Ausbildung bzw. das Berufsziel entschieden haben und was sie daran besonders lieben. Infos zum vocatium Ausbildungspreis 2025 stehen in der Ausschreibung.

Der vocatium Ausbildungspreis verfolgt einen zweifachen Zweck:

  • Die Texte der Azubis werden für Schüler/innen, die vor ihrer Berufswahl stehen, eine gute Entscheidungshilfe sein.
  • Zugleich profitieren die teilnehmenden Azubis davon: Durch das Schreiben der Texte werden sie angeregt, ihre Berufswahl zu reflektieren.

Eine Jury wählt die ihrer Meinung nach besten Texte aus.


Bis zum diesjährigen Einsendeschluss am 30. Juni 2024 gingen über 800 Bewerbungen für den Schreibwettbewerb bei uns ein.

Das sind die Sieger*innen des bundesweiten vocatium Ausbildungspreises 2024.

Platzierungen 1 bis 5:

  • Platz 1: Salih Ucar und Patrick Hartl, Pflegefachmänner
    Albertinen Krankenhaus gGmbH (Hamburg)
  • Platz 2: Kim Schröter, Fachangestellte für Bäderbetriebe
    Stadtwerke Gießen AG (Hessen)
  • Platz 3: Alexander Baals, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste – Fachrichtung Bibliothek
    Freie Universität Berlin - Universitätsbibliothek (Berlin)
  • Platz 4: Melissa Gerlach, Fachinformatikerin Anwendungsentwicklung
    Heitec AG (Sachsen)
  • Platz 5: Mustafa Kemal Özdemir, Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistung
    wüma GmbH (Bayern)

Sonderpreise (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Omid Ahadi, Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen
    Allianz Versicherungs-AG (Hessen)
  • Azubi-Projekt, diverse Ausbildungsberufe und Duale Studiengänge
    BASF SE (Rheinland-Pfalz)
  • Masuma Rasuli, Pflegefachfrau
    Diako Krankenhaus (Bremen)

Viel Freude beim Lesen der Siegertexte!

Siegertexte 2024:

Zu Risiken und Nebenwirkungen der Ausbildung zur Pflegefachkraft bitte die Packungsbeilage  lesen.

Planschvergnügen, Rohrsysteme und Putztänze: Eine Wassermann Frau in der Welt der Bädertechnik

Als Wassermann, im Wasser geboren, fühle ich mich in meiner Ausbildung zur Fachkraft für Bädertechnik wie zu Hause. Meine mit Geburt gegebene Neigung zum Wasser lässt mich die Aufgaben, die das nasse Element mit sich bringen, wie ein leidenschaftlicher Forscher entdecken. Putzen, das Schreckgespenst vieler, wird in meiner Welt zum glänzenden Ritual. Der Pool ist meine Bühne und der Glanz jeder Fliese mein Applaus. Jede Reinigung ist ein künstlerischer Akt, der das Badeerlebnis im richtigen Licht für unsere Badegäste erstrahlen lässt.

Als Fachangestellte für Bädertechnik trage ich meinen Teil zu einem unvergesslichen und sicheren Badeerlebnis für unsere kleinen und großen Badegäste, die leider nicht immer Wassermänner und -frauen sind, bei. Bei der Badeaufsicht, scanne ich das sich kräuselnde und manchmal auch schäumende Wasser und es kommt verantwortungsvolles Rettungsschwimmerflair auf. Manch ein Sprung vom 3 Meter Turm jagt nicht nur dem Springer Adrenalin durch die Adern. Damit ich mit der Entschlossenheit eines Bay Watch Rettungsschwimmers eingreifen kann, übe ich das Tieftauchen und Schwimmen wie ein Fisch und springe inzwischen beherzt mit klopfendem Herzen und Kopf voran vom Sprungturm. Das führt häufig zu Wasser im Ohr, ein Phänomen, das Bädertechniker:innen nicht erspart bleibt, aber ungeheuer nützlich ist. Denn welche/r Auszubildende mag nicht ab und an auch mal ignorieren, wenn die Ausbilder die Anweisung geben ein Leck zu reparieren.

Und was wäre ein Bad ohne Riesenrutsche? Einem großer Nervenkitzel für die Kleinsten und eine kleine Freude für die Großen. Auch Kinderschwimmkurse sind in meiner Welt Abenteuer, bei denen ich die kleinen Wasserfrösche behutsam an die Freuden des Planschens und Schwimmens heranführe. Fitness und Spaß bekommen die Großen beim Aquajogging – dem merkwürdig anmutendem Laufen im Wasser.

Damit alles reibungslos funktioniert, wage ich mich auch in die tiefen Gewässer von Rohrtechnik, Pumpen und Filteranlagen. Denn ich will nicht nur planschen, sondern in die Tiefe der Bädertechnik weiter eintauchen. Allerdings fühle ich mich manchmal etwas verloren in dem verschlungenen System der Rohre. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht ausversehen, das Wasser aus dem Becken ablässt statt einen Filter zu spülen. Aber das passiert einer Bädertechnikerin in der Regel nur einmal.

Meine Ausbildung ist wie eine Reise durch die vielen Facetten des Wassers und ermöglicht mir täglich neu einzutauchen in die Vielfalt der Wasserwelt. Das Universum hat für mich die beste Sternenkonstellation gewählt und mir den richtigen Beruf zugeflüstert. Möge mein Berufsweg in der Bädertechnik weiterhin so spritzig sein, wie ein kühner Sprung vom höchsten Turm ins kühle Nass und das Planschen im Pool.

In einer Welt, in der die Menge an Informationen ständig zunimmt, ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen das Gefühl haben, in dieser Flut unterzugehen. Es scheint zunächst kontraintuitiv zu sein, dass eine größere Menge an Informationen den Wissenserwerb erschwert, aber genau das ist häufig der Fall. Vor allem mit dem Aufkommen der künstlichen Intelligenz wird das Wasser noch unübersichtlicher und hektischer. Man muss lernen, sein Boot zu steuern, Informationen zu interpretieren und zu filtern.

Ich sehe meinen Beruf, den des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, als Leuchtturm in dieser Metapher; in meiner Fachrichtung Bibliothek oder auch in den anderen. Es erfüllt mich, wenn ich mit meiner Arbeit helfen kann, sich im Meer der Informationen zurechtzufinden. Ein Wegweiser des Wissens zu sein? Ziemlich cool!

Gerade an der Freien Universität Berlin bin ich von vielen klugen und wissbegierigen Menschen umgeben. Das wirkt mitreißend auf mich. Diese Nutzer der Bibliothek verfügen über Fachkompetenzen, von denen mir meist die tieferen Einblicke und das Verständnis fehlen. Aber ich bin in der Lage, sie zu den Informationen zu bringen, sie durch den Bibliothekskatalog oder die physischen Magazine zu führen.

Bücher sind wunderbar, aber ich sehe sie nicht als Kern der Bibliotheksarbeit. Vor allem mit dem ständigen Wandel, der Digitalisierung und der großen Frage, was es bedeutet, ein Ort der Begegnung zu sein. Aber ich glaube, der Kern war schon immer derselbe. Der Angelpunkt waren noch nie Bücher. Der Kern war jedoch schon immer in den Büchern, die Informationen, und die sind in so viel mehr enthalten als nur dort. Von Datenbanken bis zu Zeitungsartikeln, überall fließen sie. Nicht aufzuhalten. Nicht einzusperren. Und oft so unübersichtlich und verwirrend.

Medien und Informationen sind schon etwas Großartiges. Ich finde, sie sind ein großer Teil dessen, was uns als Menschen ausmacht. Ich bin froh, Teil eines Berufsfeldes zu sein, das dafür steht, dass jeder einen freien und offenen Zugang zu Wissen und Informationen hat. Ich finde es wichtig und ich weiß, warum der Beruf wichtig ist und ich bin mir sicher, dass dies eine der wichtigsten Variablen ist, die erfüllt sein muss, um seinen Beruf zu mögen.

Ich kann die Ausbildung allen empfehlen, die sich von dem Ruf des Informationsmeers angesprochen fühlen.

Was man mit 0 und 1 so alles machen kann…

Ich habe mir immer gewünscht, programmieren zu können. Es hat dieses schöpferische Flair, Lösungen für Probleme mit technischen Mitteln umzusetzen. Heutzutage braucht vermutlich jeder irgendwann eine Website oder hat eine Idee für ein Tool, das man programmieren könnte, wenn man eben programmieren kann.

Als ich noch in die Schule ging, war ich überzeugt, dass man nicht nur technisches Interesse braucht, um als Programmierer zu arbeiten. In meiner Klasse waren Jungs, die kannten alle möglichen Tastenkombinationen und Befehle. Es war regelrecht für alle klar, dass sie später in die IT-Branche gehen. Ich kam immer gut zurecht, was die Arbeit mit Computern anging, aber konnte bei manchem nur staunen, was sie gemacht hatten. So hatte ich das Gefühl, dass mir einfach die Erfahrung fehlt und es diesen Jungs wahrscheinlich sowieso besser liegt als mir.

Es hat etwas gedauert. Aber je älter ich wurde, desto mehr verstand ich, dass man alles lernen kann, wenn man die nötige Zeit investiert und es einem wichtig ist. Es ist egal, ob andere jetzt bereits besser sind als ich, weil ich mich weiterentwickeln kann und immer besser werde. Mir wurde klar, dass ich sehr wohl alle Fähigkeiten habe, die man zum Programmieren benötigt: mathematisches Verständnis, logisches Denkvermögen, kreative Ideenfindung und gute analytische Fähigkeiten. Ich war bereit, es zu versuchen.

In meiner Freizeit begann ich mich mit dem Programmieren zu befassen. Ich machte Kurse, las Bücher und folgte Youtube-Tutorials. Es machte Spaß. Mit einer Programmiersprache hat man verschiedene Werkzeuge, die man wie bei einem Rätsel geschickt einsetzen muss, um zu einem Ergebnis zu kommen. Manchmal war es auch frustrierend, wenn ein kleiner Fehler das Programm nicht laufen ließ, aber die Erleichterung ihn endlich gefunden zu haben, lässt alle Verärgerung verblassen.

Nun wollte ich noch besser werden und entschied mich für eine Ausbildung als Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung bei der Heitec AG in Chemnitz, wo ich schon spannende Projekte umsetzen konnte. Es gibt noch so viel zu lernen, aber die ersten Schritte habe ich schon gemacht und ich bin bereit und freue mich, die ständige Weiterentwicklung der Branche ganz nah mitzuerleben und auf dem Weg viele Programme zu schreiben, die in einer Firma die Effizienz steigert oder das Leben eines Menschens vereinfachen.

 

„Postbote?! Du?“ „Vom Physikstudenten zur Fachkraft?“ „Vom Abiturienten zum Auszubildenden?“ „Du verschwendest doch dein ganzes Potenzial, wenn du diese Ausbildung anfängst!“

Niemand kommt auf die Welt und wünscht sich, eines Tages Postbote zu werden. Yep, that’s me! Traumberuf Postbote. Ein Widerspruch in sich, könnte man meinen. Eine Ausbildung zum Postboten muss man sich erstmal trauen. Man wird schließlich kein Feuerwehrmann, Polizist, geschweige denn Astronaut. Nein. Du bist am Ende deiner Ausbildung, wer hätte es gedacht, Postbote! Was will man da lernen? Wie man Briefe richtig in den Briefkasten steckt? Wie man Pakete richtig anhebt und ausliefert? Im Grunde genommen ja! Aber nicht nur das. Es gehört erstaunlich viel dazu und dementsprechend kann man erstaunlich viel falsch machen während seiner Tätigkeit. Du kennst das mit Sicherheit selbst. Dein Paket kommt zu spät, oder gar nicht erst an. Dein Nachbar händigt dir einen Brief mit deiner Anschrift aus, weil er im falschen Briefkasten gelandet ist. Oder du selbst hast einen Brief im Briefkasten, dessen Empfänger nicht existiert, längst umgezogen oder gar verstorben ist! (gruselig) Einer geschulten Fachkraft passiert so etwas nur in den seltensten Fällen.

Und genau da komme ich ins Spiel. Ich bin quasi ein Superheld im Dienstleistungssektor für Sendungen aller Art! Und du kannst das auch! Doch der Weg dahin ist steinig und asphaltiert. Um diese Ausbildung beginnen zu können, brauchst du nichts als einen Hauptschulabschluss. Führerschein hast du nicht? Kein Problem. Das erste Jahr wirst du ohnehin erst einmal mitfahren und dir die verschiedenen Routen, spezielle Kunden und sonstige ungewöhnliche sowie knifflige Besonderheiten in den verschiedensten Zustellungsbezirken anschauen und kennenlernen. Ich habe ganz besonders die flexiblen Pausen genossen. Draußen, ob ganz auf sich allein gestellt oder mit Arbeitskollegen, lassen sich zu jeder Jahreszeit die schönsten Arbeitsunterbrechungen gestalten. Mit einer heißen Tasse Kakao im kalten Winter oder einem kühlen Erfrischungsgetränk im Sommer. Du hast etwas vergessen? Kein Problem. Jeder Supermarkt ist schnell erreicht, da du ohnehin schon in der urbanen Wildnis unterwegs bist.

Aber ein Jahr lang Beifahrer sein? Ist das nicht langweilig? Das denkst du dir zurecht. Ich darf dich ermuntern. Wie in fast jeder Ausbildung wirst du abwechslungsreichen Blockunterricht in der Schule haben. Das ist fast wie Urlaub, wenn du im Unterricht gut mitmachst und dir die Sachen nicht nochmal zuhause anschauen musst. Einfache Mathematik wie Dreisatz- und Prozentrechnen und Standardfächer wie Politik und Gesellschaft oder Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse begleiten dich durch zwei Jahre Ausbildung. Im besten Fall hast du in der Zwischenzeit auch schon deinen Führerschein gemacht.

Zu meinem Glück war ich schon etwas älter, hatte mein Abi in der Tasche, einen Führerschein und war sogar bereits im Physikstudium. Ich hatte eine orientierungslose Phase, in der ich nicht mehr wusste, was ich machen soll. Nach erfolgreichem Abbruch meines Studiums war mir klar, ich musste etwas tun. Aber wieso KEP? Ich wollte etwas weniger Anspruchsvolles und trotzdem ein wichtiger Teil der Gesellschaft sein. Seit Covid sind wir stärker auf unsere Postmänner und Postfrauen angewiesen, und da wurde mir klar: Eine Ära neuer Helden wurde geboren. Und ich wollte Teil davon sein!

Werde auch du ein Held!

Werde Postbote!

Sonderpreise 2024:

Warum ich meine Ausbildung liebe!

Mein Name ist Omid und ich bin 27 Jahre alt. Anders als die meisten meiner Mitauszubildenden bin ich nicht in Deutschland aufgewachsen. Ich komme aus Afghanistan. Im Alter von 5 Jahren habe ich angefangen zu arbeiten. Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre. Ich habe Schuhe geputzt. Schuhe von Anzugträgern. Tag für Tag. Und ich dachte: Irgendwann möchte ich auch so einen Anzug tragen. Ich wurde älter. Arbeitete. Hatte keine Zeit, eine Schule zu besuchen – für meine beiden Schwestern wollte ich Geld verdienen, um ihnen einen Schulbesuch zu ermöglichen.

Als ich 18 Jahre alt war, wurden die Probleme mit den Taliban unerträglich und mein Vater entschied, mich nach Deutschland zu schicken. Er sagte zu mir: „Lerne. Baue dir ein gutes Leben.“ Ich versprach es ihm und ging. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Ich reiste über die Türkei, Griechenland, Österreich nach Deutschland. Es war hart. Aber ich sagte mir: Wenn ich es schaffe, wird alles besser. Ich dachte an das Versprechen, an meinen Vater und ich hatte mein Ziel vor Augen.

Als ich ankam, suchte ich einen Deutschkurs. Ich wollte weiterkommen und mein Ziel erreichen. Unbedingt. Jeden Tag ging ich zu der Stelle, die die Schulplätze vergab und sagte den einen Satz, den ich auswendig gelernt hatte, immer und immer wieder: „Ich will lernen!“. Und irgendwann geschah das Wunder: Ich bekam einen Platz! Es war sehr schwer für mich, aber ich machte immer weiter. Mein Vater starb in Afghanistan und ich machte weiter. Für ihn. Für mich. Für das Versprechen, das ich ihm gab. Ich lernte Deutsch. Ich machte meinen Hauptschulabschluss, dann meinen Realschulabschluss. Arbeitete nebenbei ehrenamtlich in der evangelischen Kirche. Arbeitete im Kindergarten. Und immer hatte ich das eine Ziel: Ich wollte eine Arbeit, eine Ausbildung, wo ich im Büro arbeite, in einem schönen Gebäude, mit dem PC.

Ohne große Hoffnungen bewarb ich mich als Azubi für Versicherungen und Finanzanlagen unter anderem bei der Allianz. Ich konnte es nicht glauben, als ich tatsächlich eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch bekam! Wegen Corona fand es online statt und ich weiß noch, dass ich es nach meiner Arbeit gerade so rechtzeitig schaffte. Und ich dachte, dass jemand wie ich sowieso nicht genommen wird – obwohl das Gespräch sehr angenehm verlief. Am nächsten Tag klingelte mein Telefon, als ich gerade in einem Einkaufszentrum war. „Herr Ahadi, herzlichen Glückwunsch. Wir wollen Sie sehr gerne nehmen.“ Ich schrie vor Freude und konnte es nicht glauben. Es war einer der schönsten Tage meines Lebens. Ich war und bin der Allianz unglaublich dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, mich zu beweisen.

Heute bin ich im dritten Lehrjahr und ich liebe alles an meinem Beruf. Ich liebe es, Gesetzestexte zu lesen und zu verstehen (was nicht einfach ist als Nicht-Muttersprachler), ich liebe es, den Kunden zu helfen, ich liebe meine Kolleg:innen und ich liebe die Allianz. Herkunft, Aussehen und Hautfarbe spielen hier keine Rolle. Es geht um Kollegialität, dass man einander hilft und beisteht. Die Ausbildung ist sehr hart für mich, besonders da ich als Kind nie eine Schule besucht habe. Aber ich habe gelernt, dass man alles schaffen kann, wenn man genug Willen und Durchhaltevermögen hat. Ich freue mich sehr darauf, meine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Und ich liebe es, in schicken Klamotten zur Arbeit zu gehen.

Verse
BASF - ne eigne kleine Stadt,
die bei Tag und Nacht erwacht
39.000 Aniliner,
bestimmt erkennst du jemanden hier wieder

Wie Nachtschwärmer im Dunkeln tappen wir
daher
Stehe so früh auf, es fällt mir schwer
Doch geht die Sonne auf überm Berg, Ist
es mir die ganze Mühe wert

Pre-Chorus
Wir teilen unser’n Drang zu Probieren, zu
Forschen, zu Kreieren und zu Produzieren
Wir haben jede Möglichkeit
Und verbringen zusammen die beste Zeit

Chorus
We Are, We Create, We Love Our
Chemistry
Ein Team - gut drauf!
Aniliner - ja das sind wir!

Verse
Wir essen alle gemeinsam Vorstand,
Laborant und Chemikant Niemand ist
einsam,
Jeder findet bei uns seinen Platz

Pre-Chorus
Wir teilen unser’n Drang zu Probieren, zu
Forschen, zu Kreieren und zu Produzieren
Wir haben jede Möglichkeit
Und verbringen zusammen die beste Zeit

Chorus
We Are, We Create, We Love Our
Chemistry
Ein Team - gut drauf!
Aniliner - ja das sind wir!

We Are, We Create, We Love Our
Chemistry
Ein Team - gut drauf!
Aniliner - our community

Rap
Von den USA über Deutschland nach China
Wir sind breit gefächert, wir sind Aniliner
Von der Formel bis zur kontrollierten Reaktion
Jeder bei uns hat ne unersetzliche Funktion

Sensorik, Atorik, Induktion
Ja wir ackern, aber nicht für den
Mindestlohn
Wir liefern aus mit ner Spedition Fackel
so hoch wie das Montafon

Die Rohre machen Zisch Zisch
Wir haben Aquarien mit nem Goldfisch Wenn
ich übers Werksgelände lauf, hör ich
„Ey, benutz den Handlauf!“

Sicherheit geht auf unseren Werken vor
Ansonsten stehst du hier ganz schnell vor’m
Tor
Chemikalien sind ätzend wie Phosphor Und
jetzt sing’n wir zusamm’n im Chor

Bridge
We Are, We Create, We Love
Our Chemistry
Chorus
We Are (We Are), We Create (We Create), We
Love
Our Chemistry
Ein Team (Ein Team) - gut drauf (gut drauf)
Aniliner (Aniliner) - ja das sind wir (ja das
sind wir)

We Are (We Are), We Create (We Create), We
Love
Our Chemistry
Ein Team - gut drauf!
Aniliner - our community

 

Hier geht´s zum Video des Songs.

„Warum ich meine Ausbildung liebe“ oder…
Warum sich eine Afghanin für eine Ausbildung zur Pflegfachkraft in Bremen entscheidet

Das erste Mal, dass ich mir überlegt habe, in die Krankenpflege zu gehen, war nach dem Anschlag des IS (Islamischer Staat) auf eine Kabuler Geburtsklinik im Mai 2020. Die Terroristen feuerten auf Mütter, Neugeborene und Krankenschwestern und töteten 24 Menschen. Da ich damals in Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan, lebte, bekam ich alles mit. Auch, dass die Pflegekräfte selbst in dieser Extremsituation nicht aufhörten, ihre Patienten zu versorgen. Sie halfen Müttern, die ihre Kinder verloren hatten, und Kindern, die ihre Mütter verloren hatten, richteten Patientinnen auf, trösteten Angehörige und taten alles, um Leben zu retten - und das, obwohl es ihnen selbst sehr schlecht ging, denn es waren auch Kolleginnen getötet worden.

An diesem Tag habe ich viel über den Wert und die Bedeutung von Pflegekräften gelernt und mich für den Beruf der Krankenschwester entschieden. Menschen zu helfen, ist eins der obersten Ziele in meinem Leben. Nach dem Fall von Kabul und der Machtübernahme der Taliban im August 2021 sind eine Freundin und ich aus Angst vor ihrem frauenfeindlichen Regime alleine und ohne unsere Familien nach Pakistan geflohen. Dort habe ich in Tagen der Verwirrung und Hoffnungslosigkeit von der Möglichkeit einer Pflegeausbildung in Deutschland erfahren und wusste: Das ist der Weg, den du gehen musst, um deinen Traum zu verwirklichen. Mit Hilfe von YouTube Videos lernte ich ein halbes Jahr ganz intensiv Deutsch und schaffte es tatsächlich bis zum Niveau B1. Dann ging alles recht schnell: Online-Vorstellungsgespräche mit dem DIAKO Krankenhaus Bremen, Ausbildungsvertrag, Einreisevisum. Beschleunigtes Fachkräfteverfahren, nennt sich das. Sechs Monate später war ich in Bremen.

Nach Ausbildungsbeginn wurde mir schnell klar, dass es Riesenunterschiede zwischen der Krankenpflege in Deutschland und der in Afghanistan gibt, v.a. im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen, die dort extrem schwierig sind, besonders für Frauen, besonders unter den Taliban. Was aber in beiden Ländern gleich ist und für mich den besonderen Reiz ausmacht, ist die menschliche Seite des Pflegeberufs. Als Krankenschwester durchlebe ich tagtäglich ein Wechselbad an Gefühlen, hier wie dort: Freude, wenn ein Patient nach der Genesung lächelnd Abschied nimmt, Trauer, wenn wir einen Patienten auf seinem letzten Weg begleiten und seine Familie trösten müssen. Glück und Angst, Sorge und Hoffnung und die ganze Bandbreite dazwischen.

Es stimmt schon: Pflege ist mehr als nur ein Job. Es ist die Fähigkeit, sich körperlich und seelisch auf Patienten und ihre Familien einzulassen, zuzuhören, Trost zu spenden, Hoffnung zu geben und bei alledem sich selbst nicht zu vergessen. Stark zu bleiben unter den widrigsten Umständen. Eine Kunst, die nicht jede/r beherrscht, und deren Wert man nicht unterschätzen sollte. Und noch etwas gefällt mir an diesem Beruf, besonders jetzt in der Ausbildung: Die Vielfalt an Erkenntnissen und Erfahrungen, die ich bei der Arbeit auf den verschiedenen Stationen tagtäglich sammle - eine große Bereicherung!

All dies macht die Ausbildung zur Pflegefachfrau für mich sehr wertvoll. Vor die Wahl gestellt, würde ich mich sofort wieder dafür entscheiden.

Collage vocatium Schreibwettbewerb für Azubis - Block, Hand, Stift, Notebook

Mona Wittelmann
Projektleiterin vocatium Wettbewerbe
+49 40 226909817
ausbildungspreis@if-talent.de

Fenja Wegner
Projektmitarbeiterin vocatium Wettbewerbe
+49 69 87201409
ausbildungspreis@if-talent.de


sowie unsere Projektmitarbeiter*innen in Ihrer Region


  • Text zum Thema "Warum ich meine Ausbildung liebe"
  • Umfang: 1 DIN-A4-Seite (max. 350 – 550 Wörter)
  • Einsendeschluss: 30. Juni 2025
  • Format: pdf-Datei
  • Abgabe: Text und ausgefülltes Bewerbungsformular als Anhang einer E-Mail an ausbildungspreis@if-talent.de


Zusätzlich zum bundesweiten Wettbewerb sponsert der Arbeitgeberverband Flensburg - Schleswig - Eckernförde in Kooperation mit dem IfT Institut für Talententwicklung einen regionalen Ausbildungspreis.