Außerschulische Lernorte

Bibliothek als außerschulischer Lernort

Bibliotheken und Schulen im Austausch

In Zeiten von eBooks und Internet wirken Bibliotheken für manche schon altmodisch. Doch es sind trotz des Anscheins auch heute zentrale Orte des Lernens, die wichtige Informationskompetenzen vermitteln. Eine neue Publikation zeigt Möglichkeiten der Vernetzung von Unterricht und Schule auf.

 

(ps) Jugendliche lesen so viel wie lange nicht mehr. Ein wichtiger Grund: die gerne kritisierte Plattform TikTok. Hier hat sich eine ganze Szene entwickelt, die unter dem Namen „BookTok“ läuft und Millionen Zuschauer*innen und Fans hat. Bücher, die auf TikTok erfolgreich sind, erfreuen sich enormer Absatzzahlen und die Buchhandlungen haben nicht selten eigene Regale, in denen die TikTok-Bestseller zu finden sind. Interessanterweise ist ein derzeit beliebtes Sujet die Bibliothek. Nun sind reale Bibliotheken zwar keine magische Fantasy-Orte, aber wie in den Büchern sind sie elementare Orte des Lernens. Als hätte man die Gunst der Stunde genutzt ist nun von der Bayerischen Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) in Kooperation mit verschiedenen Universitäten ein Leitfaden für die Einbindung von Bibliotheken in den (Fach-)Unterricht erschienen.

Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass „Schulen und Bibliotheken [...] lange Zeit stark voneinander abgegrenzt“ waren. Dabei bieten sowohl öffentliche als auch wissenschaftliche Bibliotheken als außerschulische Lernorte ein breites Spektrum an Möglichkeiten, etwa „Autorenlesungen oder Recherchetrainings“ oder die „Förderung von Lesekompetenz“. Zudem sind Bibliotheken heute oft nicht mehr die spröden Orte, die sie lange Zeit waren. Oft gibt es inzwischen Arbeitsräume oder -bereiche mit Computern und schnellem Internet, also „Zonen für solitäres oder kooperatives Arbeiten“. Daneben Ruhebereiche oder gar „Lounge-Bereiche“, die zum entspannten Diskutieren einladen.

In der Publikation „Lernort Bibliothek“ wird den Möglichkeiten der „Vernetzung von Fachunterricht und (Schul-)Bibliothek“ nachgegangen. Dabei sind sich die Autor*innen sicher: „Schulen und Bibliotheken können sich also gewinnbringend ergänzen, um fachliches und überfachliches Lernen zu organisieren.“ Sie mache zudem deutlich, „wie sich die fächerübergreifenden und deutschdidaktischen Ziele der Förderung von Lese-, Informations- und Medienkompetenz durch die Vernetzung von Institutionen systematischer erreichen lassen.“

In Anbetracht der verheerenden Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie, die den Schüler*innen – dem TikTok-Trend zum Trotz – auch schlechte Ergebnisse bei der Lesekompetenz bescheinigen, sowie den Fährnissen in Zeiten von Fake News und Social Media erscheint eine verstärkte Kooperation mit Bibliotheken durchaus wünschenswert. Hier werden die Schüler*innen an einen traditionellen Ort des Wissens herangeführt und erfahren Medienbildung, auf die sie sich verlassen können.

 

Publikation ist im Web öffentlich abrufbar

Die Publikation ist als pdf-Datei kostenfrei abrufbar:

https://www.isb.bayern.de/fileadmin/user_upload/Grundsatzabteilung/Lesen/Lernort_Bibliothek___ISB___2024_Finale_lll.pdf

 

Quellen:

Julius-Maximilians-Universität Würzburg: PM 28.05.2024: „Bibliotheken als Lernorte: Neue Publikation zeigt praxisorientierte Konzepte“; auf: https://idw-online.de/de/news834247

 

 

28.05.2024

 

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