(ps) Immersion bezeichnet in der Sprache der Computerspieler*innen den Grad der Eintauchens in ein Spiel – wie gut kann ich mich mit meinem Spielcharakter identifizieren, wie sehr erlebe ich die Spielewelt beim Spielen als meine Welt? Daran angelehnt bezeichnen immersive Medien Welten, in die man nicht nur übertragen eintaucht wie bei Computerspielen, sondern ganz konkret: die virtuelle Realität und ihre Geschwister. Oder, in den Worten der Ausbildungsverordnung: „Medien, deren Nutzung virtuelle Umgebungen und digitale Elemente erlebbar und als real wahrnehmbar
machen“. Die augmentierte Realität ist beispielsweise durch die Google Glasses bekannt geworden: eine Brille, die in Echtzeit Daten und Informationen einblendet, während der*die Nutzer*in in die (echte) Welt guckt. Oder das Metaversum von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der mit 3D-Brille und einer an die "Sims" erinnernden virtuellen Parallelwelt das Leben revolutionieren möchte.
Gestalter*innen für immersive Medien gestalten eben diese neuen Software-Welten: Die Ausbildungsinhalte sind „unter anderem 3D-Modeling, 3D-Animation, Shading, Texturing und 3D-Audio. Die Entwicklung der Produkte erfolgt dabei durch Spiel-Engines wie Unity oder Unreal“, wie der Erste Deutsche Fachverband für Virtual Reality e.V. (EDFVR) mitteilt. In Ausbildung und Berufspraxis geht es also sowohl um das grundständige Erstellen solcher Programme als auch um das Ausgestalten selbiger. „Die Fachkräfte arbeiten dabei in Teams mit Programmierern und 3D-Artists zusammen“, so der Fachverband. Auch Projektmanagement und Kundenbetreuung zählen zu den Aufgaben in Ausbildung und Beruf. Insgesamt werden Gestalter*innen für immersive Medien einen wesentlichen Anteil daran haben, wie unsere virtuelle Zukunft aussieht, wie die Nutzeroberfläche gestaltet ist, wie das virtuelle Erlebnis ist.
Entsprechend setzt die Ausbildung nicht nur Fähigkeiten im Umgang mit Software und Programmierung, sondern auch einen Zugang zu und Verständnis für Design sowie kreatives Denken voraus. Die duale Ausbildung hat eine Regeldauer von drei Jahren. Auf dem stark wachsenden Markt der virtuellen Realität bietet die Ausbildung beste Karrierechancen. Daneben runden verschiedene Weiterbildungen und der Zugang zu einer Reihe von Medien- und Software-/Gaming-Studiengängen die Aufstiegschancen ab.
Weitere Informationen:
Die Bundesagentur für Arbeit hat im Berufe-Net alle wichtigen Eckdaten zusammengefasst:
Quellen:
https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/gestim23
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/137579
https://gestaltung-immersiv.de/informationen/
https://www.jgs-stuttgart.de/bildungsangebot/gestalter-in-fuer-immersive-medien/
09.08.2023