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Welche Studiengänge sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt?

Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP) hat analysiert, welche Studiengänge später die besten Berufsaussichten bieten. Nach Einbrüchen beim Akademiker*innenbedarf während der Coronakrise hat sich die Lage inzwischen wieder stabilisiert. Ein Fünftel aller Stellenanzeigen richten sich an Akademiker*innen.


(ps) Wer die Wahl hat, hat die Qual: Annähernd 21.000 Studiengänge gibt es in Deutschland, die zu unterschiedlichsten Berufen und Karrierewegen führen – Tendenz zunehmend. Ob das wirklich nötig ist, darf bezweifelt werden, aber die Studieninteressierten müssen sich heute nolens volens durch dieses Dickicht schlagen. Neben der Frage, was einen eigentlich interessiert, ist natürlich auch die Frage wichtig, was mit dem Studiengang später angefangen werden kann. Hier hat die Agentur für Personalmarktforschung "index Research" im Auftrag der BAP nun etwas Licht ins Dunkel gebracht: Aus der Analyse von über 1,7 Millionen Stellenanzeigen von einer knappen Viertelmillion Unternehmen wurden die am häufigsten nachgefragten Studiengänge bzw. -bereiche herauskristallisiert.

Ingenieure/*innen und Wirtschaftswissenschaftler*innen sehr gesucht

Insgesamt richtet sich, wie auch in den Jahren zuvor, etwa ein Fünftel aller Stellenanzeigen an Akademiker*innen. Dabei gehörten die Ingenieur*innen zur am stärksten nachgefragten Gruppe: Diese konnten sich auf mehr als 101.000 Stellenanzeigen bewerben und lagen mit Abstand auf Platz 1. Auf dem zweiten Platz lag der Studienbereich „Wirtschaft allgemein“ mit rund 79.500 Stellenanzeigen, gefolgt von BWL mit gut 77.600 Stellenanzeigen auf Platz 3. Auf dem vierten und fünften Platz folgten wieder Studiengänge des MINT-Bereichs: Informatik mit gut 56.000 Stellenanzeigen und Elektrotechnik mit gut 34.000 Stellenanzeigen. Studierende mit einem Abschluss im Bereich Marketing konnten sich auf etwa 31.000 Stellenanzeigen bewerben und lagen damit auf Platz 6.

Bürojobs sind „Domäne der Akademikerinnen und Akademiker“

Mit Blick auf die Arbeitsbereiche, in denen die Akademiker*innen eingesetzt werden sollen, dominieren die Bürojobs („White Collar Jobs“): „Überdurchschnittlich viele White Collar Jobs sind für Akademikerinnen und Akademiker ausgelegt. An der Spitze stehen dabei Fachkräfte in den Bereichen Wissenschaft sowie Aus- und Weiterbildung“, so der BAP. In dieser Berufsgruppe seien fast 51 Prozent der Stellenanzeigen für Akademiker*innen vorgesehen. Ebenfalls häufig gesucht sind Akademiker*innen bei Management- und Consulting-Aufgaben sowie in der Forschung. Trotz der hohen Nachfrage nach studierten Informatiker*innen setzen die Stellenanzeigen im Bereich IT/Informatik nur in 41 Prozent der Fälle ein Informatikstudium voraus – ein Zeichen für die gute Qualität der Informatik-Ausbildungen.

Nachfrage im Wandel

Wie viele Jobs in welchen Bereichen angeboten werden, wandelt sich kontinuierlich. Dabei seien die Einbrüche während der Coronazeit wieder „stabilisiert“, wie der BAP mitteilt. Überraschend ist hier der Rückgang der Nachfrage nach studierten Naturwissenschaftler*innen. „Ein Grund hierfür könnten die hohen Energiekosten sein, weshalb Unternehmen ihre Aktivitäten in energieintensiven Bereichen zurückgefahren haben.“ Maschinen- und Anlagenbauer*innen konnten sich über einen Angebotszuwachs von 5 Prozent freuen, im Wirtschaftsingenieurwesen stieg die Nachfrage um 3 Prozent.

Quellen:

https://www.presseportal.de/pm/104864/5586450

https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-03-Studium/02-03-01-Studium-Studienreform/HRK_Statistik_BA_MA_UEbrige_WiSe_2021_22.pdf

 

28.09.2023

 

 

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